Die Ruhrbühne war bis auf den letzten Platz besetzt, als jetzt das Stück „Im weißen Rössl“ Premiere feierte. Das Singspiel in drei Akten hat die Zuschauer in die 60er Jahre ins Salzkammergut am Wolfgangsee in Österreich zurückversetzt. Die Darsteller überzeugten das Publikum mit viel Komik und schauspielerischem Talent.

Die Ruhrbühne war bis auf den letzten Platz besetzt, als jetzt das Stück „Im weißen Rössl“ Premiere feierte. Das Singspiel in drei Akten hat die Zuschauer in die 60er Jahre ins Salzkammergut am Wolfgangsee in Österreich zurückversetzt. Die Darsteller überzeugten das Publikum mit viel Komik und schauspielerischem Talent.

„Im weißen Rössl“ geht es heiß her. Kleine und große Liebeleien spielen dabei eine entscheidende Rolle. Da gibt es den Zahlkellner Leopold, der in der Hochsaison nur Augen für seine Chefin Josepha hat. Doch diese kann seine Gefühle nicht erwidern, da sie in den Berliner Rechtsanwalt und Stammgast Dr. Otto Siedler verliebt ist. Der wiederum versucht sein Glück bei der Tochter des Fabrikanten Wilhelm Giesecke. Da ist die Eifersucht natürlich vorprogrammiert.

Erinnerungen werden wach

Als Leopold Josepha seine Liebe gesteht, kündigt sie ihm, zurück bleibt ein niedergeschlagener und arbeitsloser Zahlkellner. Als dann auch noch der schöne Sigismund und Kaiser Franz Joseph auf der Bildfläche erscheinen, ist das Chaos perfekt. Am Ende des letzten Aktes sind dann aber doch alle glücklich, drei neue Pärchen haben sich in kürzester Zeit gefunden. Vielleicht nicht ganz so realitätsnah, aber wer kennt ihn nicht, den kurzen Urlaubsflirt. Eine Hochzeit wie bei Sigismund und Klärchen oder Rechtsanwalt Siedler und Ottilie Giesecke wird daraus aber in der Regel nicht.

Barbara Voß ist von der Aufführung begeistert. „Da kommen alte Erinnerungen hoch”, sagt sie. Früher hat die Wittenerin Peter Alexander im Originalstück im Fernsehen gesehen. Ihre Tochter Kati saß ebenfalls im Publikum und kennt noch viele der Schauspieler aus ihrer Zeit auf der Ruhrbühne. Einer der Höhepunkte für die Zuschauer war das Badespektakel, bei dem Sigismund mit seinen langen braunen Haaren und einer Glatze auf dem Oberkopf und sein lispelndes „Klärchen“ in rot und blau-weiß gestreiften Einteilern über die Bühne sprangen und „Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist?” sangen.

Die Schauspieler wurden am Ende mit verdientem Applaus im Pavillon der alten Schule an der Bochumer Straße belohnt. Eine Zugabe war selbstverständlich fällig, bei der auch der ein oder andere aus dem Publikum mitgesungen hat.