Witten. . Ein 23-jähriger Deutsch-Libanese aus Witten muss sich vor dem Bochumer Landgericht wegen versuchter räuberischer Erpressung verantworten.
Der Prozess um erpresserischen Menschenraub und versuchte räuberische Erpressung neigt sich vor dem Landgericht Bochum dem Ende zu. Ein 23-jähriger Deutsch-Libanese aus Witten und ein gleichaltriger Bochumer sollen laut Anklage ihre beiden Opfer gezwungen haben, am 10. Oktober 2016 abends mit ihnen in einen Park zu gehen. Dort musste ein Mann bleiben, sein 20-jähriger Begleiter, ein Betonbauer-Azubi, soll gezwungen worden sein, nach Hause zu gehen, um 20 000 Euro zu holen.
Beide Opfer konnten entkommen, ohne Geld zu zahlen. Der angeklagte Bochumer machte sich nach Ansicht der Richter lediglich der Beihilfe zur versuchten Nötigung schuldig. Das Strafverfahren gegen ihn wurde gegen eine Geldauflage von 450 Euro eingestellt. Außerdem hoben die Richter den Haftbefehl auf. Der Mann lebt von Hartz IV.
Die näheren Umstände der Tat bleiben im Dunkeln
Der Angeklagte aus Witten könnte wegen versuchter räuberischer Erpressung in einem minder schweren Fall verurteilt werden, machte das Gericht deutlich. Sofern er geständig sei, drohe eine Strafe zwischen zehn Monaten und einem Jahr.
Aktuell sei er in einer Maßnahme des Arbeitsamtes, erklärte er. Er lebe von monatlich 350 Euro. Die näheren Umstände der Tat bleiben im Dunkeln. Warum von einem Azubi 20 000 Euro erpresst werden sollten, sorgt für Erstaunen. Nach Angaben einer Zeugin soll das Opfer mit Drogen zu tun gehabt haben. Der Prozess wird am 14. Mai fortgesetzt.