Die Grillsaison ist bereits eröffnet, nach den ersten hochsommerlichen Tagen in diesem Frühjahr. Dass es aber in diesem Sommer noch was werden könnte mit neuen, öffentlich ausgewiesenen Plätzen, ist eher unwahrscheinlich. Doch es kommt wieder Bewegung in die Debatte, nachdem die Jusos das von der Stadt 2015 aus der Öffentlichkeit verbannte Würstchen wieder auf den Grill gelegt haben.
Die Grillsaison ist bereits eröffnet, nach den ersten hochsommerlichen Tagen in diesem Frühjahr. Dass es aber in diesem Sommer noch was werden könnte mit neuen, öffentlich ausgewiesenen Plätzen, ist eher unwahrscheinlich. Doch es kommt wieder Bewegung in die Debatte, nachdem die Jusos das von der Stadt 2015 aus der Öffentlichkeit verbannte Würstchen wieder auf den Grill gelegt haben.
Es geht um den alten Prüfauftrag vom 22. Dezember 2015, den die Verwaltung bis heute noch nicht vollständig beantwortet hat. Damit hatte die SPD damals auf eine Nacht- und Nebelaktion der Stadt reagiert, die – verärgert über Personalaufwand und Kosten – die oft vermüllten öffentlichen Grillplätze am Hammerteich, Hohenstein und im Vormholzer Wald mitten in der kalten Jahreszeit abgerissen hatte. Der Aufschrei war groß.
In dem Antrag, den neben Juso-Chef Philip Raillon seinerzeit noch Thomas Richter als SPD-Fraktionsvorsitzender unterzeichnet hatte, wurden zwei Varianten zur Prüfung vorgeschlagen, zum einen „Grillflächen für Jugendliche und andere Bevölkerungsgruppen mit kleinem Budget“, etwa am Anleger der Schwalbe an der Nachtigallstraße und Uferstraße oder am Ufer des Kemnader Sees, zum anderen öffentliche Grillplätze für Menschen, die dafür auch etwas tiefer in die Tasche greifen würden. Dafür sollte ihnen die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden. Bestes Beispiel ist der Kahle Plack in der Nähe des Freibads, der letzte öffentliche Grillplatz in Witten, mit überdachten Sitzplätzen etc..
Wegen eines personellen Engpasses hat die Stadt die Wabe gebeten, den Kahlen Plack schon in dieser Saison, beginnend am 1. Mai, zu betreuen. Aus dem „Notnagel“ (Wabe-Geschäftsführer Thomas Strauch) dürfte ein dauerhaftes Modell werden. Strauch wäre auch an weiteren Plätzen interessiert, etwa am Kemnader See, wo bis zum Totalverbot oftmals größere, gerade türkische Gruppen den Grill anwarfen. „Ich finde das total schade, dass sich die Leute, die keine eigenen größeren Gärten haben, dort nicht mehr treffen können“, sagt Strauch, selbst in der SPD aktiv.
Er findet den Vorstoß der Jusos richtig, etwas anzubieten, womöglich auch direkt an der Ruhr, obwohl es dort negative Erfahrungen gibt, sei es mit Müll oder Brandschäden. Strauch: „Wenn man es an der einen Stelle verbietet, wird das Problem nur woandershin verdrängt. Zweifel bekundet er allerdings an der Annahme, die Wabe bräuchte vielleicht nur den Müll abzuholen. „So wie sich die Jusos das vorstellen, funktioniert es nicht.“
Kämmerer Matthias Kleinschmidt erteilt öffentlichen Grillplätzen auf Kosten der Steuerzahler zwar eine Absage, ist aber für Kooperationen wie mit der Wabe zu haben. „Ich verstehe die Wünsche und wir kümmern uns ernsthaft darum“, versichert der Beigeordnete. Allerdings glaubt er nicht, dass sich Wild-Griller, die „sich bei einem Bierchen ans Feuer setzen“, so verdrängen lassen. Kleinschmidt: „Sie gehen nicht auf öffentliche Plätze.“