Witten. . Die Maschinenfabrik Scharfen, seit 99 Jahren Arbeitgeber in Witten, hat Insolvenz angemeldet. Auftragslage war bereits seit Jahren schlecht.
Im kommenden Jahr könnte die Hermann Scharfen Maschinenfabrik ihr 100-jähriges Firmenjubiläum feiern. Jetzt hat das Wittener Traditionsunternehmen an der Ruhrstraße Insolvenz angemeldet. Betroffen sind laut Firmenchef Hermann Scharfen 33 Mitarbeiter.
Der Betrieb, der vorwiegend Aufschnittmaschinen für Fleischereien herstellt, habe schon seit sechs Jahren mit einer schlechten Auftragslage zu kämpfen, so Scharfen. Der Diplom-Ingenieur: „Wir hatten zu wenig Arbeit.“ Er habe trotzdem weitergemacht, weil die meisten seiner Mitarbeiter schon zwischen 15 und 20 Jahre im Betrieb seien. „Ich habe versucht zu verhindern, dass die Leute arbeitslos werden.“ Die Stimmung in der Belegschaft sei sehr gedrückt. „Aber auch die Mitarbeiter haben gesehen, dass zu wenig Aufträge rein kamen. Das ist alles sehr traurig.“
Firmengelände bereits Ende 2017 verkauft
Als vorläufiger Insolvenzverwalter des Unternehmens, das weiter produziert, wurde der Herdecker Rechtsanwalt Ernst Wiesner bestellt. Hermann Scharfen, dessen Großvater gleichen Namens 1919 Firmengründer war, könnte sich vorstellen, den Betrieb mit kleinerer Mannschaft weiterzuführen.
Scharfen hatte bereits im November sein Firmengelände an die Frielinghaus Schüren Projektentwicklungs-GmbH verkauft. In den Betriebsgebäuden sollen nach einer Sanierung unter anderem Wohnungen entstehen. Anfang März hatte Scharfen dazu gegenüber unserer Zeitung gesagt, die alten Gebäude seien für seine Mitarbeiterzahl zu groß. „Wir wollen Hallen mieten.“