witten. . Nur der Kinderlauf war wieder eine Zugnummer. Doch ansonsten war nicht viel los bei den Kindertagen in Herbede. War das Wetter vielleicht zu gut?
Tote Hose an der Meesmannstraße: Die 15. Herbeder Kindertage mit kleiner Frühjahrskirmes litten trotz des schönen Wetters am Wochenende unter akutem Besuchermangel. War es vielleicht schon zu schön?
Wo sonst Kinder an den Karussells anstehen, herrschte sozusagen Durchgangsverkehr. Nicht wenige Fahrten waren nur mit ein oder zwei Kindern besetzt – damit sich überhaupt etwas drehte. An den Buden blieben Eis, Hot Dogs und Würstchen fast ohne Abnehmer.
Obwohl man seitens der veranstaltenden Herbeder Werbegemeinschaft bereits abgespeckt hatte, war das nicht abzusehen. „Wir haben verkleinert, weil wir nicht genug Stände zusammenbekommen haben“, sagte die zweite Vorsitzende Ulrike Mittelkötter (56). „Aber warum dermaßen wenig los ist, ist uns etwas schleierhaft. Im vergangenen Jahr war es rappelvoll.“
Auch am Platz an der Schmiede, auf dem Herbeder Gastronomen am Samstag ihre Stände erstmals beim „Leckerschmecker“-Markt aufgebaut hatten, war Frust angesagt. Mangels Besuchern einigte man sich darauf, schon um 16 Uhr wieder zu schließen. Dazu Eventmanagerin Gaby Diedrichs (53), die für die ergänzende Veranstaltung „Lass uns den Platz an der Schmiede beleben“ engagiert worden war: „Ich kann mir auch nicht erklären, warum keine Leute kommen. Vielleicht liegt es am zu guten Wetter. Wenn ich Kind wäre, würde ich auch lieber ins Schwimmbad gehen.“
Das „zu gute Wetter“ machte Besucher Franz Lippert ebenfalls für das Ausbleiben des Publikums verantwortlich. „Die meisten Leute sitzen wahrscheinlich lieber im Garten und grillen“, sagte der 69-Jährige. Seine Bekannte Lydia Kessenbrock, laut eigener Aussage „Anfang 60“, ergänzte: „Am Freitagabend war es auch schon so leer, das ist schade für alle Beteiligten.“
Doch nicht alles war schade. Eine durchaus positive Rückmeldung gab es seitens einer jungen Händlerin, die nicht mehr benötigte Kinderbücher, Spiele, Puzzles und Anziehsachen feilbot. „Ich bin jetzt schon in der vierten Klasse, da kann ich doch keine Bilderbücher mehr lesen, und die Spiele sind eher für kleinere Kinder“, gab die neunjährige Jana Sofie Riedel zu Protokoll. „Und ich habe schon einige Sachen verkauft.“
Was immer läuft, ist der Kinderlauf, der am Sonntag stattfand. Der Veranstalter PV-Triathlon konnte sich über mehr als 80 Teilnehmer in sechs Altersklassen freuen. Während die größeren Kinder die Strecke alleine bewältigten, gab es bei den kleinsten (Jahrgang 2015 und jünger) die unterschiedlichsten Techniken, um ins Ziel zu kommen: an der Hand von Mama oder Papa, auf dem Arm getragen oder an den Händen beider Eltern schon fast durch den Parcours geschleift. Erlaubt war, was gefiel, und alle jungen Läufer wurden von Moderator Bernd Pitschak und zahlreichen Zuschauern entlang der Strecke angefeuert.
Trotz des Erfolgs des traditionellen Kinderlaufs war die Gesamtveranstaltung, wie es ein Händler deutlich formulierte, „ein totaler Reinfall“. „Es wird die Kindertage aber auf jeden Fall weiter geben“, versicherte Ulrike Mittelkötter von der Werbegemeinschaft. „Wir müssen allerdings schauen, in welcher Form.“
>>>> Die Ergebnisse des Herbeder Kinderlaufs:
Eltern, Großeltern, Freunde – sie alle feuerten den Nachwuchs beim Kinderlauf in Herbede an. Endlich waren mal Leute auf der Straße.
Hier die Ergebnisse: U4 weiblich: 1. Mia Thiel, 2. Claire Steinbuß, 3. Aurora Becker. U4 männlich: 1. Maurice Bekus, 2. Theo Barth. U5 weiblich: 1. Leni Bischoff, 2. Elena Greulich, 3. Julia Heinrichs. U5 männlich: 1. Lukas Odelga, 2. Toni Keil, 3. Simon Beerwerth. U6 weiblich: 1. Elisabeth Schulze, 2. Romy Hirsch, 3. Nele Schacht. U6 männlich: 1. Noah Artmeyer, 2. Mats Löchter, 3. Louis Bekus. U7 weiblich: 1. Lina Daher, 2. Nele Rodewig, 3. Marie Schuran. U7 männlich: 1. Oskar Barth, 2. Jan Wetter, 3. Rouven Brehme.
U8 weiblich: 1. Elisa Gonas, 2. Jelina Ciric, 3. Majy Oestreicher. U8 männlich: 1. Niklas Leon Reinders, 2. Lennyson Kobbeloer. U9 weiblich: 1. Milena Winkler, 2. Helene Voss, 3. Sophie Brozio. U9 männlich: 1. Kuba Ostrzyga, 2. Jasper Steinbuß, 3. Maurits Florian Möller. U10 weiblich: 1. Cassandra Müller, 2. Nike Pütz. U10 männlich: 1. Patrice Keßenbrock, 2. Julian Gerbracht, 3. Alexander Brehme.
U11 weiblich: 1. Malou Abramowski, 2. Johanna Gersch, 3. Rike Elsa Krabbe. U11 männlich: 1. Max Waldeit, 2. Lars Florczynski, 3. Nick Gerards. Kinder U12 weiblich: 1. Leny Uhde, 2. Shana-Marie Gauer-Joseph, 3. Johanna Stratkamper. U12 männlich: 1. Ben Wülbeck, 2. Jan Lohmeyer, 3. Justus Krämer. U13 männlich: 1. Leon Florczynski. Kinder U14 weiblich: 1. Emma Fahrenson.