Witten. . 7,8 Millionen Euro investiert ein Dortmunder Unternehmen für ein neues Altenheim auf dem Gelände von Haus Buschey. Stiftung bleibt Träger.

Probebohrungen haben Gewissheit gebracht: Auf dem Gelände der Bommeraner Senioreneinrichtung Haus Buschey kann gebaut werden, ohne dass mit Bergschäden zu rechnen ist. Unter dem Grundstück wurde keine Kohle abgebaut. Ein Dortmunder Unternehmen, das nicht genannt werden will, investiert als Bauherr auf dem Gelände rund 7,8 Millionen Euro für ein neues Altenheim mit 80 Einzelzimmern. Dafür wird in den kommenden Wochen ein Altbau auf dem Haus-Buschey-Grundstück abgerissen.

Die Evangelische Stiftung Volmarstein, Trägerin der Einrichtung an der Wengernstraße mit derzeit 64 Heimplätzen, hat sich zu diesem Schritt entschlossen. Hintergrund: Ab 1. August müssen Seniorenheime in Nordrhein-Westfalen zu mindestens 80 Prozent Einzelzimmer anbieten. Bäder dürfen künftig nur noch von maximal zwei Bewohnern genutzt werden. Bedingungen, die das Haus Buschey so noch nicht erfüllt. So gibt es in der Einrichtung zum Beispiel zwölf Doppelzimmer, die derzeit von 24 Senioren bewohnt werden.

Das Planungsbüro sitzt in Düsseldorf

Bei dem Dortmunder Investor handele es sich um ein Tochterunternehmen einer großen Pensionskasse, die sich mit dem Bau und der Verwaltung gewerblicher Immobilien beschäftige, sagt Markus Bachmann, Vorstand der Stiftung Volmarstein, die Haus Buschey auch weiterhin trägt und betreibt.

Während der Altbau auf dem Gelände weichen muss, in dem bislang Mieter – darunter Mitarbeiter der Stiftung – wohnten, bleibt das 1991 eröffnete neuere Gebäude erhalten, in dem jetzt noch 64 Senioren wohnen. Das Haus soll künftig anders genutzt werden. Alle 80 neuen Einzelzimmer werden im neuen dreigeschossigen Altenheim zu finden sein, das im Sommer 2019 bezugsfertig sein soll. Geplant wird die Einrichtung vom Düsseldorfer Unternehmen Soleo.

Im Erdgeschoss gibt es eine große Terrasse

Stiftungs-Vorstand Markus Bachmann: „Die Zimmer werden zwischen 15 und knapp 18 Quadratmeter groß sein, die Bäder sind fünf Quadratmeter groß.“ Auf jedem Stockwerk werde es einen Gemeinschaftsraum mit Küche und Wohnzimmer geben – eine Begegnungsstätte, in der auch gegessen wird. Die Zimmer verfügen über keine Balkone. Im Erdgeschoss der Einrichtung ist eine große Terrasse mit Blick ins Grüne geplant.

Der Innenhof zwischen dem Neubau, der näher an die Wengernstraße heranrücken wird, und dem bisherigen Seniorenheim wird begrünt.

Gespräche mit der Stadt über eine neue Kita

Das Seniorenheim Haus Buschey in Bommern, in dem derzeit 64 Menschen leben, wird künftig anders genutzt. Mit der Stadt wurde schon über eine Kita gesprochen.  Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services
Das Seniorenheim Haus Buschey in Bommern, in dem derzeit 64 Menschen leben, wird künftig anders genutzt. Mit der Stadt wurde schon über eine Kita gesprochen. Foto: Jürgen Theobald / FUNKE Foto Services

Für den weiteren Betrieb des bisherigen Seniorenheims hat die Stiftung bereits Pläne. Nicolas Starck, Leiter des Geschäftsbereichs Seniorenhilfe: „Denkbar wären im rechten Gebäudeflügel betreute Seniorenwohnungen.“ Auch über die Einrichtung einer Wohngemeinschaft für demente Menschen, wie sie die Volmarsteiner bereits in der Wittener Kesselstraße sowie in Ennepetal und Gevelsberg anbieten, werde nachgedacht.

Außerdem habe es bereits Gespräche mit der Stadt Witten über eine Kita im Erdgeschoss des bisherigen Seniorenheims gegeben. Starck: „Da gibt es ja einen großen Bedarf. Wir würden die Kita selber betreiben.“ Denkbar wäre ein Angebot für 40 bis 50 Mädchen und Jungen, aber auch für 60 Kinder.

Mittwoch Treffen mit der Heimaufsicht

Am morgigen Mittwoch treffen sich die Volmarsteiner, die im EN-Kreis und Hagen acht Alten- und Pflegeheime betreiben, mit Bernd Biewald. Er ist im Kreis für die Heimaufsicht zuständig. Gesprochen wird darüber, wie Haus Buschey – bis zur Eröffnung des Neubaus 2019 – die Vorgaben des Landes ab 1. August zur Einzelzimmerquote erfüllen soll. Biewald zu unserer Zeitung: „Fest steht, kein Bewohner muss ausziehen.“

>>> AUCH IN ANNEN UND STOCKUM WIRD GEBAUT

Derzeit gibt es in Witten 960 Altenheimplätze, heißt es von der Heimaufsicht des EN-Kreises. In der Goethestraße (Annen) wird gerade eine Seniorenresidenz mit 80 Einzelzimmern gebaut, die im Frühjahr/Sommer 2019 bezugsfertig sein soll.

In Stockum soll voraussichtlich ab Juni/Juli ein Altenpflegeheim am Helfkamp entstehen, das 80 Zimmer und 15 Kurzzeitpflegeplätze anbieten wird.