Witten. . Die Sauers betreiben im Papenholz seit 20 Jahren eine kleine Kreativ-Werkstatt. Dort produzieren sie Dekoratives aus Eisen, Holz und Stoff.
Gerade waren sie auf der Creativa in den Dortmunder Westfalenhallen und bei den Gartenträumen in der Bochumer Jahrhunderthalle. Nicht als Besucher, sondern als Aussteller: Frank Sauer designt und produziert mit Frau Svenja und Tochter Pauline schöne Dinge aus Eisen, Holz und derben Stoffen. Der kleine Familienbetrieb hat seine Kreativ-Werkstatt im idyllischen Papenholz.
Ehemals befand sich in dem großen Gebäude ein Wirtshaus. „Restauration Papenholz“ habe vorne drangestanden, als seine Eltern das Haus übernahmen und dort ihre Dreherei einrichteten, sagt Sauer. Das war vor über 50 Jahren. Die Firma Sauer gibt’s immer noch – am neuen Standort im Wullener Feld. Bruder Michael leitet sie.
Und Frank Sauer hat vor 20 Jahren das begonnen, was ihm quasi schon in die Wiege gelegt worden war: Er hat sich selbstständig und das Material Eisen zum Mittelpunkt seines Lebens gemacht. Das Studium der Betriebswirtschaftslehre hat er abgebrochen. Es war einfach nicht sein Ding. Frank Sauer sagt das ganz locker, während Tochter Pauline neben ihm steht. Beide lächeln: Denn sie beginnt gerade, in Papas Fußstapfen zu treten.
Die 20-Jährige hat vor zwei Jahren ihr Abi am Albert-Martmöller-Gymnasium gemacht. Nun ist sie bei den Eltern angestellt. „Früher gab es für mich nichts Cooleres, als im Transporter zu den Gartenfesten mitzufahren“, sagt sie. Lange habe sie überlegt, welcher Beruf ihr Spaß machen könnte. Und gemerkt, dass es genau das ist, was die Eltern machen: Selbst ein Produkt zu entwickeln und es dann irgendwann in Händen zu halten, der Kundenkontakt. „Das macht mich glücklich.“
Vor allem fürs Entwerfen von Taschen ist sie zuständig. Alte Stoffe werden dafür zusammengenäht und bedruckt, heute nennt man das ja „Upcycling“. Auch Kleidung ist seit 2014 unter dem Label „Kompanie der Weltentaucher“ im Sortiment.
Für ungewöhnliche Namen haben die Sauers offenbar ein Faible: Denn der Online-Shop, über den sie seit 2008 die Holz- und Eisenprodukte für den Garten vertreiben, heißt „Timmasiru.de“. Und das hat tatsächlich was mit Tiramisu zu tun, wie man vermuten könnte. Pauline war’s, die das Wort erfand. Als kleines Kind wollte sie ein Eis in der Geschmacksrichtung der italienischen Nachspeise und verdrehte beim Aussprechen den Namen. „Schon war unser Markenname geboren“, sagt Frank Sauer.
Mit einfachen Pflanzstäben hatte damals alles begonnen. Den ersten hat er für seine Mutter produziert. Da wurde das Thema „Eisen im Garten“ gerade Trend. Der Stab wurde zufällig in einer Gartenzeitschrift vorgestellt – „und ab da ging das Produkt durch die Decke“. Deshalb ist nun dort, wo früher der Tanzsaal der Gartenwirtschaft war, ein großes Lager. Und wo einst gekegelt wurde, haben Schweißgeräte, Biege- und Bohrmaschinen ihren Platz.
Dort fertigt Sauer mit Hilfe zweier Mitarbeiter inzwischen nicht nur Eichhörnchen, Herzen, Kerzenleuchter und Vogelhäuschen. Auch schlichte, bepflanzbare Sichtschutzwände und Rankgerüste gehören zum Sortiment. Alles mit rostiger Patina. „Wer Sinn für Dekoratives hat“, sagt Frank Sauer, „der ist bei uns richtig“.
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An jedem ersten Samstag im Monat (also wieder am 7. April) veranstaltet Familie Sauer eine „Kleine Landpartie“ im riesigen Garten am Papenholz 41. Die Hausmesse ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Es gibt auch Kaffee und Waffeln. Der Eintritt ist frei.
- Ansonsten vertreiben die Wittener ihre Produkte vor allem übers Internet. Weil Frank Sauer aber den direkten Kontakt zu Kunden liebt, können Interessenten auch „unter der Woche“ vorbeischauen. Dann aber vorher kurz anrufen, 392438.