Witten. . Nach 65 Jahren haben sich ehemalige Breddeschüler im Ardey-Hotel getroffen. Der 79-jährige Gerhard Gabriel hat das Treffen organisiert.
Am 31. März 1953 hatten sie nach der achten Volksschulklasse an der Breddeschule ihr Abschlusszeugnis in der Tasche. Jetzt, 65 Jahre danach, haben sich 23 Ehemalige von einst 85 Schülern im Ardey-Hotel wiedergetroffen. Der Wittener Gerhard Gabriel hat das Wiedersehen ermöglicht. „Die Organisation hat ein halbes Jahr gedauert“, erzählt der 79-Jährige.
Die Stimmung ist schon bei der Begrüßung herzlich, die große Wiedersehensfreude aller, die der Einladung gefolgt sind, deutlich zu spüren. Gabriel heißt seine einstigen Schulkameraden, alle Jahrgang 1938, mit einer kleinen Rede herzlich willkommen. Jeder Name, der von der einstigen Klassenliste vorgelesen wird, sorgt für lachende Gesichter. Über jeden könnten die Anwesenden eine Geschichte erzählen.
„Wenn nicht jetzt, wann dann?“
Die Idee zum Klassentreffen kam Gabriel bei einem Spaziergang, bei dem er an seiner alten Schule vorbeikam. Der 79-Jährige dachte zurück an die Schulzeit, alte Freunde und sein Leben danach. „Oft traf ich auf der Straße ehemalige Mitschüler, die man erkannte, aber zu unsicher war, sie anzusprechen.“ Kontakt hatte er zu den Klassenkameraden nur auf vorherigen Treffen.
43 Jungen machten 1953 ihren Schulabschluss an der Breddeschule. 22 sind mittlerweile verstorben. Zehn sind ins Ardey-Hotel gekommen. Alle werden in diesem Jahr 80. „Ich dachte mir: Wenn nicht jetzt, wann dann?“, sagt Gabriel.
Eine Mitschülerin hat es nach Kanada verschlagen
Der Großteil der damaligen zwei Abschlussklassen ist auch nach der Schulzeit in Witten und Umgebung geblieben. „Die Mädchen zu finden, war allerdings etwas schwieriger. Die meisten tragen ja nicht mehr den alten Nachnamen“, so Gabriel. Am Ostersamstag traf sich der Jahrgang zum dritten Mal nach der Schulzeit. Das letzte Mal hatten sich Ehemalige vor zehn Jahren gesehen. Das erste Klassentreffen fand 1983 statt, damals organisiert von Elisabeth Bornemann, die am Samstag aus ihrer Wahlheimat im Sauerland nach Witten gekommen war.
Den Kontakt zu Schulfreundinnen hat sie nie verloren. „Wir sind zusammen nach dem Krieg aufgewachsen, waren alle gleich arm, teilten das gleiche Schicksal“, berichtet sie. Das erste Treffen, erinnert sich Bornemann gemeinsam mit alten Freundinnen, war eine gemeinsame Idee. Auch das zweite Treffen vor zehn Jahren hat sie möglich gemacht. 2008 konnte eine einstige Mitschülerin, die es bis nach Kanada verschlagen hat, nicht zum vereinbarten Termin kommen. Also haben sich einige Ehemalige ein halbes Jahr später mit ihr noch einmal getroffen.
„Wir sind alle noch schöner geworden“
Gemeinsame Erinnerungen werden im Ardey-Hotel ausgetauscht, alte Fotos angesehen, auch von einem gemeinsamen Jahrgangsausflug 1950 oder 1951 zur Dortmunder Hohensyburg. Auch nach so vielen Jahren ist zwischen den alten Klassenkameraden eine besondere Vertrautheit zu spüren. Wer sich nach all den Jahren am meisten verändert hat? „Wir haben uns alle verändert. Wir sind alle noch schöner geworden“, meint Elisabeth Bornemann schmunzelnd.