witten. . Heven-Ost/Crengeldanz nimmt an dem Revier-Projekt „Innovation City roll out“ teil. Klimaschutz ist ein wesentliches Ziel des Vorhabens.

Der Startschuss für das Projekt „Innovation City roll out“ ist nun auch in Witten gefallen. Als letztes von insgesamt 20 Quartieren im Ruhrgebiet erarbeitet die Innovation City GmbH ein Konzept für Heven-Ost/Crengeldanz. Ziel ist es, das Gebiet nachhaltig zu entwickeln und das Klima zu schützen.

Die Auftaktveranstaltung fand passenderweise im Freizeitzentrum „Freeze“ am Hellweg statt. „Das hier ist schließlich auch ein Projekt der Nachhaltigkeit“, sagte Bürgermeisterin Sonja Leidemann zu Beginn des Treffens. „Statt das alte Schwimmbad abzureißen, ist etwas Neues für Kinder und Jugendliche entstanden.“

Konzept soll in etwa sechs Monaten stehen

Das Konzept für den „Innovation City roll out“ erarbeitet die Bottroper Managementgesellschaft zusammen mit verschiedenen Akteuren. Dazu gehören die Stadtverwaltung, die Wohnungsgesellschaften und verschiedene Unternehmen. Die Essener Firma Gertech übernimmt den energiewirtschaftlichen Part, die RAG Montan Immobilien GmbH erfasst die Gebäudestruktur: Wie alt sind die Häuser? Wie ist die Breitbandversorgung?

Die Bürger sollen miteinbezogen werden. „Damit alle das Gefühl haben, das ist ihr Ding, ihr Stadtteil, der sich entwickelt“, sagt Burkhard Drescher von der Innovation City GmbH. In etwa sechs Monaten soll das Konzept fertig sein – und konkrete Maßnahmen enthalten. „Da wird genau stehen, wer was wann und wie macht und wie viel CO2 er damit einspart“, sagt Drescher.

Es soll auch Eigentümerforen geben

Denkbar wäre zum Beispiel, dass die Wohnungsgesellschaften ihre Gebäude energetisch sanieren, also etwa Fassaden dämmen und Heizungen erneuern. Die Vonovia soll auch daran interessiert sein, ihre Häuser mit Photovoltaikanlagen auszustatten – und ein ansässiger Gewerbebetrieb will auf Elektrofahrzeuge umzusteigen.

Um die Maßnahmen zu erarbeiten, haben sich alle Beteiligten zum Auftakt zu einem „Projekttisch“ getroffen. Später soll es auch Einzelberatungen geben. Dafür entsteht nach Angaben von Stadtbaurat Stefan Rommelfanger „ein Beraterpool“ im neuen Stadtteilbüro. „Es soll auch Eigentümerforen geben.“

Stadt oder Stadtwerke müssen Eigenanteil beisteuern

Ob und wie die Maßnahmen aus dem Konzept dann tatsächlich umgesetzt werden, hängt natürlich nicht zuletzt von der Finanzierung ab. Förderung gibt es zum Beispiel durch die Kfw-Bank. „Die Stadt muss aber auch einen Eigenteil beisteuern. Der liegt bei einem Drittel“, sagt Oberhausens ehemaliger Oberbürgermeister Burkhard Drescher. In manchen Städten würden den die Stadtwerke übernehmen, die auch in Witten mit an Bord sind.

In Bottrop läuft das Modellprojekt mit Erfolg. Zur Halbzeit Ende 2015 seien bereits 37,4 Prozent CO2 eingespart worden, wie Drescher sagt. Wie es in fünf Jahren in Witten aussieht, kann keiner voraussagen. Doch die Beteiligten sind positiv. Leidemann: „Am Ende werden wir hoffentlich einen positiv entwickelten Stadtteil sehen.“ Wenn das geschafft ist, soll das Projekt auf alle anderen Stadtteile übertragen werden.

Erst auf Start der „Sozialen Stadt“ gewartet

Die Entwicklung des Konzepts ist für die Stadt kostenlos. Sie wird zu 90 Prozent durch Fördermittel des Landes bezahlt. Zehn Prozent bringt die Innovation City GmbH selbst auf. Dass Heven-Ost/Crengeldanz als letztes Quartier des „roll outs“ dran ist, hat einen Grund. Die Stadt wollte warten, bis das Projekt „Soziale Stadt“ angelaufen ist, damit sich beides zusammen entwickeln kann.