Witten. . Bistro im Herzen von Herbede will Kunst, Design und gute Lebensmittel zusammenbringen. Ab Mai soll es wechselnde Ausstellungen geben.

Ulrike Aufermann kommt gar nicht dazu, einen Satz zu Ende zu sprechen. Immer wieder kommen neue Gäste, um bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen die Sonnenstrahlen vor ihrem neuen „Kunstcafé 28“ in Herbede zu genießen – dort, wo früher mal der alte Friseursalon Kübeck seinen Platz hatte.

Ihre Kaffeeröstung bereitet Aufermann mit einer Kaffeemaschine zu, die in Witten einmalig sein soll. So ein Prachtstück stehe sonst im Café Florian in Venedig. „Wir haben den Laden um diese Kaffeemaschine herum gebaut“, sagt die Inhaberin. Die Theke habe ein Schreiner nach Aufermanns eigenem Entwurf angefertigt, aus Massivholz und mit umweltfreundlicher Farbe gestrichen. „Unser Anspruch ist hohe Qualität und Nachhaltigkeit.“ Dementsprechend ist die Milch für den Cappuccino demeterzertifiziert und im Kuchen stecken Eier vom Bauernhof.

Gäste können in Kunstbänden stöbern

Gäste betreten das Café durch eine historische Eingangstür, die Ulrike Aufermann in Freiburg gefunden hat und dann in Herbede einbauen ließ. Auf dem Boden sind italienische Fliesen verlegt. Ein Blickfang ist der weiße Kachelofen. Auf den Tischchen liegen Kunstbände, in denen die Gäste blättern können.

Düsseldorfer Maler  stellt im Café aus

Das Kunstcafé 28 an der Meesmannstraße 60 in Herbede hat Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 17.30 Uhr geöffnet.

Der Maler Horst Gläsker aus Düsseldorf ist für Mai zu einer Ausstellung eingeladen. Mit seinen Bildern will er verschiedene Kunstrichtungen von Musik über Theater bis zu Architektur vereinen.

Ab Mai wird es hier im Café wechselnde Kunstausstellungen geben. Den Anfang macht Horst Gläsker aus Düsseldorf mit seinen Bildern. Im Moment zieren großformatige Fotografien aus Venedig die Wände. Aufermann hat sie selbst aufgenommen. „Das ist jetzt erst mal für ein italienisches Flair“, sagt sie. Und wofür steht eigentlich die 28 im Namen des Cafés? Das will Aufermann nicht verraten. „Das ist privat und hat etwas mit meiner Familie zu tun“, sagt sie.

Durch Zufall ins Café gestolpert

Viele Gäste an diesem Nachmittag haben das neu eröffnete Café aus Zufall gefunden. „Wir sind spazieren gegangen, ich suchte etwas hier und dann kam Frau Aufermann raus und begrüßte uns ganz freundlich“, sagt eine Kundin. „Das fand ich unheimlich sympathisch und ich mag die Atmosphäre.“ Auch ihr Mann ist begeistert: „Der Kaffee ist wunderbar.“ Die beiden kommen extra deswegen jetzt sonntags nach Herbede. „Das ist eine totale Bereicherung für unsere Stadt.“

Einen Haken gibt es allerdings doch. Aus baurechtlichen Gründen gibt es keine Kundentoilette. Nach den neuen Verordnungen ist ein behindertengerechter Zugang zwingend oder ansonsten gar nicht möglich. Und so muss man nach dem leckeren Kaffee leider schnell aufstehen und nach Hause fahren, wenn die Blase drückt. Einen Kaffee für unterwegs gibt es auch.

Allerdings müssen die Gäste ihren Becher dafür selbst mitbringen. „Wegwerfbecher haben wir nicht“, sagt Aufermann. „Das würde ja auch gar nicht zu unserem Konzept passen.“