Spätzle, Laugenbrezeln, Maultaschen. Es hilft alles nichts. Roberto widersteht jeglichen kulinarischen Verlockungen, die das Schwabenland bereit hält. Er will nicht geboren werden. Erst die Aussicht auf einen Bausparvertrag lockt den Säugling aus dem Mutterleib. „In mir wohnt ein dritter Alien“, sagt Capitoni. „Ich bin Deutscher, Italiener – und Schwabe.“ Diese Mischung verheißt einen Sack voller Klischees, den der 55-Jährige allerdings nicht plünderte. Er pickte sich aber ein paar Rosinen heraus.

Spätzle, Laugenbrezeln, Maultaschen. Es hilft alles nichts. Roberto widersteht jeglichen kulinarischen Verlockungen, die das Schwabenland bereit hält. Er will nicht geboren werden. Erst die Aussicht auf einen Bausparvertrag lockt den Säugling aus dem Mutterleib. „In mir wohnt ein dritter Alien“, sagt Capitoni. „Ich bin Deutscher, Italiener – und Schwabe.“ Diese Mischung verheißt einen Sack voller Klischees, den der 55-Jährige allerdings nicht plünderte. Er pickte sich aber ein paar Rosinen heraus.

„Italiener schlafen nackt – manchmal auch in Socken“ heißt das Programm, mit dem Roberto Capitoni seit Herbst letzten Jahres durch die Republik tourt. Er lieferte eine durchaus witzige Show – die im Saalbau allerdings nur 28 Besucher sehen wollten. Der kleine Saal wurde geteilt, ein Drittel reichte.

Natürlich kommt so ein Abend ohne Vorurteile nicht aus. „Der meistgegoogelte Begriff in Italien ist Sex“, sagte Capitoni an einer Stelle. „In Deutschland ist es Routenplaner.“ Wenn er seinen Onkel Luigi aus Palermo imitierte, kam ein kleiner Robert de Niro zum Vorschein. Mit perfekt imitierter Synchronstimme nuschelte er: „Eine Häckselmaschine kann ich immer gut gebrachen.“

In seinem Programm machte Capitoni vieles abhängig von der Bereitschaft des Publikums, mitzumachen. Doch da mangelte es in Witten an Spontaneität. Gekleidet in Jeans und blauem T-Shirt, zeigte er sich dennoch ganz als Profi, der seine Show durchzog. Er lobte die „familiäre Atmosphäre“ und verabschiedete sich mit einem „Macht Spaß mit Euch“ in die Pause. Es folgen Seitenhiebe auf Werbewahnsinn, der seine Frau dazu verführt, Duschgel im Keller zu sammeln, die guten alten Zeiten, in denen Filme noch Niveau hatten und dann doch wieder Klischees. Heidi Klum sei schuld, dass deutsche Frauen dürr sind. Italienische hätten ihre Kurven an den richtigen Stellen. Und hier entlarvte sich ein Klischee selbst, das umgekehrt genauso funktioniert.

Es war ein reizender Abend, der durchaus mehr Zuschauer verdient hätte. Immerhin könnten viele Roberto Capitoni aus dem „Quatsch Comedy Club“ kennen. Lag’s an den beginnenden Osterferien?