Witten. . Am oberen Ende der Johannisstraße entsteht ein neuer Quartiersplatz. Am unteren Ende wird die Ruhr-/Hauptstraße später abgeklemmt.

Die Johannisstraße bekommt zwischen der Fußgängerampel bei McDonald’s und der Kreuzung Bonhoefferstraße/Lutherstraße/Oberdorf in den nächsten Jahren ein völlig neues Gesicht. Dabei will die Stadt Witten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Im Zuge des Luftreinhalteplans muss die Verkehrsführung geändert werden. Die Umbau zielt aber gleichzeitig auf eine städtebauliche Aufwertung. Das ganze Johannisviertel und die neue Kornmarktbebauung sollen davon profitieren.

Mini-Kreisel

Einschneidend wird die Veränderung am oberen Ende: Die Kreuzung mit fünf Ästen am Fachwerkhaus von Hörgeräteakustiker Paul Rybarsch, heute vom Kunstwerk „Herzensträger“ seiner Tochter Almut auf einer Verkehrsinsel geschmückt, wird neu geordnet. Dort entsteht ein neuer – für Großfahrzeuge überfahrbarer – Mini-Kreisel mit Fußgängerinsel und Zebrastreifen. Das macht den Schulweg der AMG-Schüler sicherer. Vor allem aber wird die untere Johannisstraße, heute Einbahnstraße, hier für beide Richtungen geöffnet.

Oberes Ausbauende: Heute ist die Kreuzung unübersichtlich. Die Fläche vor dem  Lebensmittelladen (li.), früher „Café Annette“, soll ein schöner Platz werden.
Oberes Ausbauende: Heute ist die Kreuzung unübersichtlich. Die Fläche vor dem Lebensmittelladen (li.), früher „Café Annette“, soll ein schöner Platz werden.

Johannisplatz

Gleichzeitig sollen beim Umbau dort bisher ungenutzte Seitenräume einem neuen Quartiersplatz zugeschlagen werden. Der neue Johannisplatz – noch ein Arbeitstitel – soll als „Eingang zur historischen Stadtmitte“ herausgeputzt werden. Die Vorplanung schlägt niedrige Podeste für Gastronomienutzungen, Bänke und andere Sitzgelegenheiten vor. Über Näheres sollen Anwohner und Einzelhändler in einem späteren Verfahren noch ein Wörtchen mitreden dürfen.

Ruhrstraße/Johannisstraße I

Das unterste Stück der Johannisstraße wird in zwei Stufen umgestaltet. Die erste: Der Fußgängerüberweg über die Ruhrstraße bei McDonald’s wird verschmälert. Das geschieht nach aktuellem Stand in der zweiten Hälfte 2018. Dahinter steckt eine Idee des Luftreinhalteplans: Kommen die Fußgänger schneller über die Straße, verbessert sich der Verkehrsfluss in der Ruhrstraße. Auch die Ampel-Programme für die Busse soll dabei verbessert werden. Für diese provisorische Umgestaltung müssen nur Straßenmaler ran: Die Rechtsabbiegespur der Ruhrstraße wird per Schraffierung und mit Pollerstangen dem Bürgersteig zugeschlagen. Rechtsabbiegen in die Johannisstraße – auf der Geradeausspur – bleibt aber da noch erlaubt.

Ruhrstraße/Johannisstraße II

Das ändert sich bei der 2. Stufe: Dann wird die Johannisstraße am unteren Ende baulich geschlossen. Wer dann weiter zum Kornmarkt fahren will, muss den Bogen über die Bonhoefferstraße nehmen. Voraussetzung dafür ist aber der neue Johannisplatz, denn erst dadurch wird die Johannisstraße von oben geöffnet. Wieder steckt der Luftreinhalteplan dahinter: Der Durchfahrtsverkehr soll aus der Ruhr-/Hauptstraße vergrault werden.

Der Plan für den Umbau der Kreuzung und den Johannisplatz.
Der Plan für den Umbau der Kreuzung und den Johannisplatz.

Bordstein, Bäume und Taxis

Die untere Johannisstraße wird dann mit abgesenkten Bordsteinen ausgebaut, wie man es von der Annenstraße im Annener Zentrum kennt. Die Schrägparkplätze werden durch Längsparkbuchten ersetzt (minus zwei Plätze). Die Baumbilanz sieht erfreulich aus: 14 statt heute einem. Die untere Johannisstraße wird für Autofahrer und Radfahrer in beide Richtungen befahrbar sein. Nur für die Radfahrer und die Taxifahrer, die am unteren Kornmarkt-Neubau mit der Nase in Richtung Bahnhofstraße stehen, wird es eine Ausfahrt zur Ruhr- und Hauptstraße geben.

>> Ein Fachausschuss hat schon zugestimmt

Einen Vorentwurf für die komplette Neugestaltung hat der Stadtentwicklungsausschuss jetzt bei einer Enthaltung (Linke) einstimmig beschlossen. Donnerstag, 15, März, 17 Uhr sind die Pläne Thema im Verkehrsausschuss. Realisiert wird die Umgestaltung in drei Phasen.

Phase 1: provisorische Umgestaltung am unteren Ende (Ruhrstraße, Markierungen). Phase 2: Bau von Johannisplatz und Kreisel, Schließung zur Hauptstraße, provisorische Neuordnung des Parkens (Markierungen). Phase 3: bauliche Umgestaltung nach Ende der Kornmarktbebauung.