Witten. . Trend wird sich künftig wohl fortsetzen. Autofahrer noch an der Spitze. Immer mehr steigen jedoch aufs E-Bike sowie Bus und Bahn um.
Mehr als jeder zweite Wittener Erwerbstätige (53,8 Prozent) arbeitet außerhalb der Stadtgrenze.
Das geht aus dem aktuellen „Pendleratlas“ des Landes NRW hervor, der auf Zahlen aus dem Jahr 2016 basiert. Danach verlassen jeden Tag 24 951 Wittener die Ruhrstadt, um unter anderem in Bochum (5205), Dortmund (4703) und Hagen (1643) zu arbeiten. Gleichzeitig pendeln 21 433 Auswärtige in die Stadt hinein. Sie kommen vor allem aus Bochum (4359), Dortmund (4039) und Wetter (1303). Hinzu kommt der Pendlerverkehr innerhalb der Stadt, also die Berufstätigen, die in Witten leben und auch hier arbeiten: Sie bilden mit 21 412 allerdings die kleinste Gruppe.
Immer mehr steigen aufs E-Bike um
In den vergangenen Jahren ist der Anteil der Wittener Pendler kontinuierlich gestiegen: die Quote der Auspendler um 1,4 und die der Einpendler um 2,2 Prozent gegenüber 2013. Verkehrsplaner Andreas Müller bestätigt, dass die Wittener immer mobiler werden. „Der Trend zeigt sich im Prinzip schon seit 150 Jahren.“
Für ihn ist das ein gutes Zeichen. „Daran kann man sehen, dass das Ruhrgebiet stärker zusammenwächst.“ Heute sei es normal, in der einen Stadt zu wohnen, in der anderen zu arbeiten und in der nächsten ins Theater zu gehen. Laut Müller pendeln die meisten Menschen noch mit dem Auto zur Arbeit, aber der Anteil derer, die andere Verkehrsmittel wie das E-Bike oder Bus und Bahn nutzen, werde größer. „Es gibt ja auch einen politischen Beschluss, die Leute aufs Rad zu bringen.“ Danach soll Anteil des Radverkehrs in Witten in den kommenden Jahren von fünf auf zwölf Prozent gesteigert werden.
Verkehrsverhältnisse verbessern
Zwei Entwicklungen könnten dem Pendlerverkehr zusätzlich Anschwung geben: der öffentliche Personennahverkehr und weniger Staus. Denn: „Je besser die Verkehrsverhältnisse, desto mehr Menschen sind bereit zu pendeln.“ Wenn die Linie 310 bis nach Langendreer durchfährt, „wird das schon etwas bringen“, sagt Müller. Ebenso gelte es, die Bahnhöfe attraktiver zu gestalten. „Vor allem in Annen ist noch viel zu tun.“
Das könnte wiederum dazu führen, dass die Menschen weitere Strecken in Kauf nehmen, um zur Arbeit zu kommen. „Gibt es zum Beispiel auch weniger Staus, kommen die Leute schneller von A nach B und können innerhalb derselben Zeit eine längere Strecke zurücklegen.“ Zwar sei eine Stadt der kurzen Wege, in der viele an ihrem Wohnort arbeiten, ein alter Wunsch der Stadtplaner. „Aber die Arbeitsteilung zwischen den Städten schreitet fort. Das ist positiv.“