Witten. . Ein 26-jähriger Wittener ist an Blutkrebs erkrankt. Kollegen haben eine Typisierungsaktion gestartet, um Stammzellenspender für ihn zu finden.

Lebensretter gesucht! Dursun Aksüt aus Witten braucht Hilfe. Der türkischstämmige 26-Jährige hat kurz nach Weihnachten eine niederschmetternde Diagnose erhalten. Er leidet an Blutkrebs, an einer besonders aggressiven Form. Seine einzige Überlebenschance ist eine Stammzellspende. Doch bislang ist kein passender Spender gefunden. Deshalb haben seine Arbeitskollegen jetzt zusammen mit der DKMS (ehemals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) eine große Typisierungsaktion für ihn organisiert.

Die furchtbare Nachricht kam aus heiterem Himmel

Die furchtbare Nachricht kam aus heiterem Himmel. Dursun fühlte sich nicht schlecht. Er hatte nur so einen Knubbel in der Leiste. Ein Leistenbruch? Das konnte der Arzt ausschließen. Er riet, erst mal abzuwarten. Doch die Beule wurde rasch größer, „bald so groß wie eine Banane“, sagt Vater Abdurrahman Aksüt. Am Hals bildeten sich weitere Knubbel. Der 26-Jährige fragte einen anderen Mediziner und der schickte ihn ins Krankenhaus. Am 20. Dezember kam Dursun in die Klinik, kurz darauf stand die schlimme Diagnose fest: Lymphoblastische Leukämie.

  Dursun und seine Freundin Vivian hoffen auf einen Spender. 
  Dursun und seine Freundin Vivian hoffen auf einen Spender. 

Seitdem wird er mit einer starken Chemotherapie behandelt. Die hat angeschlagen, aber heilen kann sie ihn nicht. „An manchen Tagen ist er so schlapp, dass er kaum aufstehen kann“, sagt sein Vater sichtlich mitgenommen. Aber Dursun lasse sich nicht hängen. „Wir versuchen, ihm so viel Mut zu machen wie möglich.“ Wir: Das ist nicht nur die Familie. Das sind auch seine Arbeitskollegen von Dittmann & Neuhaus.

„Wir wollen helfen und tun, was wir können“

Dursun arbeitet als Anlagen- und Maschinenführer in der Herbeder Firma. „Er ist ein Top-Typ“, sagt sein Ausbilder Suhat Gülsever. „Ich hab drei Mädels zuhause, aber mit ihm hatte ich auch einen Jungen“, beschreibt er ihr enges Verhältnis. Die Nachricht von der Erkrankung habe alle getroffen wie ein Schlag. Gülsever: „Wir wollen helfen und tun, was wir können.“

Doch helfen kann nur eins: eine Stammzellspende. Doch ein passender Spender wurde bislang nicht gefunden. Dursuns Geschwister sind ebenfalls nicht geeignet. Deshalb zögerten die Mitarbeiter von Sogefi, wie die Firma inzwischen heißt, auch nicht lange und wandten sich an die DKMS. In kürzester Zeit stellten sie eine Registrierungsaktion auf die Beine.

Bürgermeisterin hat die Schirmherrschaft übernommen

Ein passender Spender wird nun am Samstag, 17. März, von 12 bis 17 Uhr gesucht. Helfer nehmen im Landhof am Kemnader See von allen Teilnehmern einen Wangenabstrich. Gleichzeitig startet eine Spendenaktion. Denn jede Registrierung kostet die DKMS 35 Euro. „Man muss aber nicht so viel spenden – fünf Euro sind auch ein Anfang“, sagt die Betriebsratsvorsitzende Anja Schabbehardt.

Wie viele zur Typisierung kommen, ist noch unklar. Sicher ist: Schon jetzt schlägt die Aktion hohe Wellen. Die Facebookgruppe „Knochenmark für Dursun“ hat bereits 1200 Mitglieder. Bürgermeisterin Sonja Leidemann hat die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen. „Überhaupt erfahren wir überall sehr große Hilfsbereitschaft“, sagt Anja Schabbehardt. Sie ist ganz sicher: „Wir finden einen Spender – vielleicht ja sogar nicht nur für Dursun.“

>>>SO KANN MAN TEILNEHMEN UND SPENDEN

Die Registrierungsaktion der DKMS läuft am Samstag, 17. März, von 12 bis 17 Uhr im Landhof am Kemnader See, Auf dem Kalwes 231 in Bochum.

Stammzellen spenden können Gesunde von 17 bis 55 Jahren. Geld spenden kann jeder: Sparkasse Witten, IBAN DE75452500350000707000, Verwendungszweck: Dursun.