Witten. . Michael Röder hat das Panini-Fieber gepackt. Der Wittener, der auf Nachtigall den Stollen zeigt, sammelt mit Leidenschaft die Bergbau-Bilder.
Der Bergbau hat es Michael Röder angetan. Auf seinem Tisch brennt immer eine Grubenlampe, an der Garderobe hängt der Steiger-Helm, die Heilige Barbara – Schutzpatronin der Bergleute – steht auf der Anrichte. Der 68-Jährige ist ein Sammler, wie er im Buche steht. Und was sagte er, als er das Panini-Album in seiner WAZ fand? „Geh mir doch wech, damit fang ich gar nicht erst an.“ Er tat es doch – und ist nun voll und ganz im Panini-Fieber.
„Mein Album ist schon viel voller als seins!“
Sein Sohn Sven war es, der ihn überredete, die ersten Tütchen zu kaufen. „Ach komm Vater, das wäre doch was für dich!“, meinte der. Auch er hat ein Album, gemeinsam sitzen Vater und Sohn regelmäßig über dem Stapel mit den Doppelten, schauen, was der eine oder andere noch gebrauchen kann. „Er sammelt die Bilder, die ich kaufe“, schmunzelt Röder. Der Lohn für die väterliche Mühe: „Mein Album ist schon viel voller als seins!“
Röder ist mit dem Bergbau quasi groß geworden. Sein Vater war Hauer und Schießmeister auf Zeche Holland in Herbede, als Vorsitzender des Knappenvereins in Heven auch in der Traditionspflege sehr aktiv. Der Sohn wurde dennoch kein Bergmann, sondern Eisenbahner. „Mein Vater wollte es so und heute bin ich ihm dankbar dafür – denn ich weiß, was das unter Tage für eine Maloche ist.“
Ein Bergmann würde Kollegen niemals im Stich lassen
Als er dann nach Jahrzehnten beim Weichenwerk in Rente ging, holte ihn der Bergbau doch wieder ein. Ulrich Hake, Lehrer und Heimatforscher aus Bommern, schlug ihm vor, sich mal auf Zeche Nachtigall zu melden – „weil du doch so viel über Witten weißt“. Gesagt – getan: Seit fünf Jahren macht Röder nun schon mit riesengroßer Begeisterung und ganz viel Herzblut Stollen- und Themenführungen dort im Muttental.
Was ihn so begeistert am Bergbau? „Der Zusammenhalt der Bergleute!“ Ein Bergmann würde seinen Kollegen niemals im Stich lassen. „Und da ist es egal, ob der Karl dem Stanislav hilft oder der Stanislav dem Ali – unter Tage gibt es keine Nationalität und keine Religion, da sind alle gleich.“ Das gebe es woanders so nicht. „Ich habe das jedenfalls nicht erlebt.“
„Das ist wirklich gut gemacht.“
Aber der Ruhrpott, das sei mehr als nur Bergbau. „Das ist auch Industrie und Sport, Multikulti – ja, und auch Saufen“, sagt der 68-Jährige und lächelt. Und genau diese typische Mischung habe das Panini-Heft ganz wunderbar auf den Punkt gebracht. „Das WAZ-Sammelalbum ist wirklich gut gemacht.“ Seine Lieblingsbilder, das sind natürlich die aus Witten. Die von den Anfängen des Bergbaus, vom Aufbau des Hettbergs. „Das ist super erklärt.“
Deswegen hat Röder auch nicht überrascht, dass die Bilder an seinem Stamm-Büdchen schnell ausverkauft waren. „Die konnten gar nicht so schnell liefern, wie die Nachfrage war.“ Um selbst an mehr Auswahl zu kommen, schloss sich der Wittener einer Panini-Gruppe auf Facebook an. „Da hab ich eine nette Kollegin aus Langendreer kennengelernt, mit der hab ich einige Doppelte getauscht.“ Dennoch hat er Sorge, dass das Heft nicht voll wird. „Machen Sie doch mal den Vorschlag, dass gegen Ende eine Reste-Sammelbörse angeboten wird.“ Ist hiermit erledigt!
>>>AKTION LÄUFT DAS GANZE JAHR ÜBER
Diesen Gefallen wollen wird Michael Röder tun: Ihm fehlen noch die Bilder 19, 30, 47, 59, 62, 64, 83, 105, 107, 114, 124, 146, 204, 207, 222 und 224. Wer kann helfen? Tel. 02302 / 21057
Aber auch wenn noch Bilder fehlen, keine Panik: Die Sammelaktion der Funke-Mediengruppe läuft noch das ganze Jahr über. Es wird immer wieder Nachschub geben. Bilder gibt es an Kiosken, Tankstellen und in Supermärkten und Leserläden – wenn sie nicht gerade ausverkauft sind.