Witten. . Etwa 1500 Besucher kamen am Sonntag in den Saalbau, um sich die Schau „Insektophobie“ anzusehen. Gezeigt wurden auch besonders große Exemplare.

Dass es Menschen gibt, die sich vor Spinnen fürchten, ist nicht ungewöhnlich. Dass Menschen Schlange stehen, um eine Spinne anfassen zu können, allerdings schon. So geschehen am Sonntag im Saalbau.

Dort war die Spinnen- und Insektenausstellung „Insektophobie“ zu Gast. Besichtigt werden konnten über 400 Tiere – neben Spinnen auch tropische und subtropische Insekten die auf illustre Namen wie „Dornenschrecke“, „Das wandelnde Blatt“ oder „Australische Gespensterschrecke“ hören. Etwa 1500 Besucher über den Tag verteilt wollten die Exoten kennenlernen. Sie erfuhren, dass zur Familie der Vogelspinnen zirka 900 Arten zählen, und dass grundsätzlich jede Spinne giftig ist.

So auch die Spinne, die am Sonntag Ursache der Menschenschlange war, eine rote Chile-Vogelspinne. „Aber“, so Aussteller und Spinnen-Chef Renaldo Neigert, „diese Art ist von ihrem Verhalten her so defensiv, dass man sie schon piesacken müsste, damit sie beißt.“

„Ich wollte die größte Vogelspinne der Welt sehen“

Gebissen wurde niemand, stattdessen aber fleißig fotografiert, mit der roten Chile-Vogelspinne auf der Hand oder der Schulter. Der zwölfjährige Torben ließ die Spinne über seine Hand laufen. „Das wollte ich schon immer mal machen, aber die Gelegenheit dazu hat man sonst nicht. Es war ein tolles Gefühl“, sagte er.

Ulrike Freimann hat das Krabbeltier nicht angefasst. „Aber ich würde es durchaus machen. Wenn man hört, dass die Spinne nicht beißt, würde ich mich darauf verlassen“, sagte sie. Ihr eigentliches Begehr war indes ein ganz anderes: „Ich wollte unbedingt die größte Vogelspinne der Welt sehen.“

„Zu Hause fassen die Kinder auch Spinnen an“

Zusätzliche Informationen gab es an zahlreichen Schautafeln, die die Ausstellung ergänzen. Marcel Feist war mit Frau und Kindern da. „Weil uns das Thema Spinnen allgemein interessiert“, sagte er. Und ergänzte: „Zu Hause fassen die Kinder auch Spinnen an, während meine Frau Angst vor ihnen hat.“

Am Abend hatte die rote Chile-Vogelspinne endlich dienstfrei, und das nun das eine ganze Woche lang. Nächsten Sonntag steht die nächste Schicht an – dann geht’s mit Renaldo Neigert und ihren 400 exotischen Kollegen nach Recklinghausen.

>>>ETWA ZWEI KILO BAKTERIEN AM KÖRPER

Auch wir Menschen haben Spinnen am Körper – Bakterienzellen in Form von Milben, die ebenfalls zu den Spinnentieren zählen.

Etwa 1000 Billionen von ihnen leben auf unserem Körper. Insgesamt schleppt jeder Mensch etwa zwei Kilogramm Bakterien mit sich herum.