Witten. Beim Berufspräsenztag stellten Vertreter verschiedener Jobs den Jugendlichen ihre Aufgaben vor. Besonders beliebt war dabei der IT-Bereich.

Es geht theoretisch auch mit einem Abiturschnitt von 1,8 auf dem Zeugnis, weiß Philipp Striebeck jetzt über ein Medizinstudium. Das hat der Schüler aus der Gesprächsrunde mit Prof. Dr. Theiß von der Ruhr-Universität Bochum mitgenommen. Trotz der Hürden bleibt es für Philipp eine Option, Arzt zu werden: „Mir ging es darum zu gucken, ob das mit dem Studium überhaupt geht“, sagt der 17-Jährige. „Aber das ist gar nicht mal so unwahrscheinlich.“ Dabei kann sich der Schüler auch vorstellen, später im Bauingenieurswesen tätig zu werden. Alles noch offen. Wie bei vielen seiner Mitschüler.

Auch Eltern waren als Referenten eingeladen

Das ist auch die Idee des Berufspräsenztages am Schiller-Gymnasium: reinschnuppern und orientieren, welche Berufe später für mich möglich sind. Zum bereits 30. Mal lud das Schiller-Gymnasium in Kooperation mit dem Ruhr-Gymnasium die rund 500 Schüler dazu ein. Samstagmorgen ging es mit der Begrüßung in der Aula los, bevor die Schüler in die jeweiligen Gesprächsrunden strömten. In den Klassenräumen stellten Repräsentanten verschiedener Berufsbereiche ihre Jobs vor.

Ronja, Dana und Lara versorgten die Teilnehmer mit Kuchen und sammelten so für ihren Abi-Ball.
Ronja, Dana und Lara versorgten die Teilnehmer mit Kuchen und sammelten so für ihren Abi-Ball.

Anja Völkner ist Koordinatorin des Berufspräsenztages und hat die Uni-Mitarbeiter aber auch Eltern eingeladen, um über ihre Tätigkeiten zu referieren. „Wir versuchen, das so vielfältig wie möglich aufzustellen“, sagt Völkner. Medizin, Jura, Journalismus, Finanzwesen, Naturwissenschaften – alles mit dabei. Sogar Vertreter niederländischer Hochschulen informieren über seltene Studiengänge wie etwa Pferde-Management. Das Angebot ist bewusst so breit, erklärt Völkner: „Oft ergeben sich die Berufswünsche auch erst nach den Veranstaltungen.“ Einen besonders beliebten Berufswunsch könne die Englisch- und Sportlehrerin unter ihren Schülern nicht ausmachen. Beliebt sei aber der IT-Bereich und die Softwareentwicklung. „Da gehen viele hin“.

Ein Studium ist für Joshua durchaus eine Option

So wie etwa Joshua Berth. „Die machen auch so was wie App-Entwicklung“, erzählt der Schüler, als er aus dem Workshop über Fachinformatik kommt. Ein Studium ist für Joshua durchaus eine Option: „Ich habe auch hier an der Schule bereits einen Kurs in Informatik.“

Manche Schüler kommen mit konkreten Berufswünschen zu den Infoveranstaltungen. Mio Feldhoff hat bereits ein Praktikum in einem Wittener Architektenbüro absolviert und möchte auch später in diesem Bereich tätig werden. Was den 17-Jährigen besonders motiviert: „Die Planung von Gebäuden und wie das in die Tat umgesetzt wird.“

„Ich will verstehen, wie die Natur funktioniert“

Auch für Franziska Benking war bereits früh klar, dass sie Grundschullehrerin werden will. Das ergab sich, als sie Kindern in einem Verein Turnübungen erteilte. Und die Kleinen lernten schnell, bemerkt sie. Eine Freude am Lehren, die sich die 18-Jährige von einer späteren Tätigkeit an einer Grundschule erhofft: „Wenn die Grundschüler nach einem Jahr lesen können, weiß man, was man erreicht hat.“

Zum CERN zieht es dagegen Niklas Domenik. Der 18-Jährige will nach dem Abi Physik studieren. „Ich will verstehen, wie die Natur funktioniert.“ Klare Vorstellungen also. Aber auch seine Mitschüler sind nach diesem Berufspräsenztag sicher schlauer.