Witten. . Nur der Lückenschluss zwischen Stiftsstraße und Crengeldanz fehlt. Dafür werden jetzt Bäume gefällt. Ende 2019 soll alles fertig sein.

„Linie 310 – Gutes Verbinden“: Unter diesem Motto arbeitet die Bogestra mit den Städten Witten und Bochum und weiteren Partnern (Straßen NRW, Bahn, ESW, Stadtwerke) seit 2012 an der „Erweiterung“ der Straßenbahnlinie 310. Jetzt biegt das 60-Mio.-Projekt auf die Zielgerade ein. Ende 2019 soll der Lückenschluss vollzogen sein.

Die neuen Strecken

Die alte, heute noch von der 310 befahrene Trasse, führt vorbei an einem Papenholz-Wäldchen und in Bochum über die Baroper Straße, die Unistraße und die Wittener Straße in Richtung ehemaliges Opel-Werk, dessen Haltestelle heute zukunftsweisend „MARK 51°7“ heißt. Kernidee der Neuführung ist, Langendreer mit seinen 30 000 Einwohnern nicht mehr wie bisher zu schneiden, sondern besser anzubinden. Eine Million Fahrgäste mehr verspricht sich die Bogestra davon. Verbessert wird erstens die Verbindung zwischen Langendreer und BO-Zentrum. Zweitens: die Verbindung zwischen Witten und Langendreer – und dem S-Bahnhof dort.

Erweiterung der Linie 310.
Erweiterung der Linie 310.

Ausbau-Stand

Das erste Ziel ist erreicht. Die Linie 302 aus Gelsenkirchen und BO-Zentrum, die zuvor an „MARK 51°7“ endete, wurde bis zum S-Bahnhof Langendreer verlängert. Im Oktober 2017 wurde diese Strecke eröffnet. Die Trasse nach Witten ist noch Stückwerk: am Langendreer Markt liegt die Gleiskurve auch für Witten. Dahinter kommt eine ca. 250 Meter lange Lücke bis zur Elsterstraße, die gerade geschlossen wird. Auf dem Geradeausstück von Elster- bis Stiftsstraße liegen die neuen Gleise seit Jahren. Auch in Witten wurde schon gebaut: Die Neuordnung des Crengeldanz-Knotens 2012 und 2013 war der Startschuss fürs Gesamtprojekt, das auch barrierefreie Haltestellen umfasst.

Lückenschluss

Was noch fehlt, ist der Ausbau zwischen Stiftsstraße in Bochum und dem Crengeldanz. In Bochum wird die neue 310 einen eigenen Gleiskörper in Mittellage haben. In Witten fährt sie auf der Bochumer Straße im Autoverkehr mit. Der eingleisige Sonderbereich neben der Straße fällt weg. Damit muss künftig auch keine Straßenbahn mehr den Autoverkehr auf freier Strecke kreuzen. Die scharfe Kurve in Höhe der Einmündung Papenholz wird begradigt, dorthin wird auch die neue Haltestelle verlegt. Auf der Bochumer Seite wird ein neues Regenrückhaltebecken gebaut. Ein neuer, durchgängiger Rad- und Fußweg soll von Bochum nach Witten führen. Und in Witten soll die Bochumer Straße tiefergelegt werden, damit Lkw nicht mehr unter der DB-Brücke hängen bleiben.

Die scharfe Kurve am Papenholz wird begradigt. Dort wurde bereits gerodet.
Die scharfe Kurve am Papenholz wird begradigt. Dort wurde bereits gerodet.

Zeitplan

Der große Lückenschluss soll „nach“ dem kleinen Lückenschluss (Elsterstraße) in Langendreer erfolgen, so die Bogestra. Auf einen Baubeginn legt sie sich nicht fest. Es liefen noch Abstimmungen mit den vielen Partnern. Am Ziel, die Erweiterung der 310 „bis Ende 2019“ abzuschließen, halte man fest.

>>> INFO: Am Samstag fahren Busse statt Straßenbahnen

An der Stadtgrenze laufen die Rodungsarbeiten. In Bochum fallen 50 Bäume im Bereich des geplanten Regenrückhaltebeckens, in Witten 72 im Bereich der Kurve, die begradigt wird. Aus Rücksicht auf die Natur lasse man das bereits jetzt erledigen, so die Bogestra.

Die 302 am S-Bahnhof Langendreer. Vario-Bahnen mit Klimaanlage, Videoschutz und ebenem Einstieg werden auch auf der neuen Linie 310 in Witten rollen.
Die 302 am S-Bahnhof Langendreer. Vario-Bahnen mit Klimaanlage, Videoschutz und ebenem Einstieg werden auch auf der neuen Linie 310 in Witten rollen.

An diesem Samstag (17.2.) fahren auf der Linie 310 zwischen 6.30 Uhr und 20 Uhr Busse statt Straßenbahnen. Betroffen ist der Abschnitt zwischen der Unterstraße (BO) und Heven-Dorf. Mehrere Haltestellen werden deshalb an den Straßenrand verlegt.

Der Grund für den Einsatz der Busse: Am Samstag sollen an der Bochumer Straße drei Bäume gefällt werden, die nah an der heutigen Trasse stehen. Sie könnten auf den Fahrdraht stürzen. Sicherheitshalber wird der Schienenverkehr deshalb eingestellt.