Witten. . Sigrid Drübbisch folgte dem Aufruf des Schriftsteller-Verbandes zur Mitarbeit. Und ist begeistert. Doch sie ist die einzige Wittenerin dort

Wo sind sie hin, all die Wittener Sachbuchautoren, Lyriker, Blogger, Schriftsteller, Geschichtenerzähler und Poetry Slammer? Das hat der Verband Deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller an dieser Stelle vor eineinhalb Jahren gefragt. Die Ortsgruppe Dortmund und Umgebung ist damals neu durchgestartet. Mit großem Erfolg: Die Mitgliederzahl ist gewachsen, aus allen Städten sind einige Autoren dem Kreis beigetreten. Allein in Witten blieb das Interesse mau. Nur Sigrid Drübbisch ist dem Aufruf gefolgt – und vollauf begeistert.

„Einer spornt den anderen an“

„Der Austausch im Autorenkreis ist toll – einer spornt den anderen an“, sagt die 63-Jährige, die bereits zwei Bücher veröffentlicht hat. „Ich fühle mich dadurch sehr inspiriert.“ Aber es blieb nicht nur beim Gespräch – sie ist auch gleich in die literarische Arbeit des Verbandes eingebunden worden.

An drei Projekten des Verbandes dürfe sie mitarbeiten, freut sich die Wittenerin: „Ich habe für den Band ,Glücksorte’ einen Beitrag über die Dasa in Dortmund geschrieben“, erzählt sie. Auch für die internationale Heimatanthologie – an der sich solche literarischen Größen wie der iranische Dichter SAID beteiligt haben – habe sie Texte einreichen können. Und schließlich sei sie am geplanten Russland-Austausch beteiligt. „Da gehen jetzt schon Texte hin und her.“

Internationale Autorenresidenz geplant

Immer am vierten Montag im Monat um 19 Uhr treffen sich die Autoren zu ihrem Stammtisch. Nicht in den offiziellen Räumen der Verbands gegenüber vom Dortmunder Hauptbahnhof, sondern ganz gemütlich im Literaturraum Dortmund-Ruhr. Verbandssprecher Thomas Kade und Thorsten Trelenberg haben nämlich in der Steinmetzstraße am Rande der City eine Wohnung angemietet. Nicht nur für die Treffen. „Sie soll zur internationalen Autorenresidenz ausgebaut werden“, so Trelenberg. Das heißt: Schreibende Gäste aus aller Welt könnten hier eine Unterkunft auf Zeit finden. Bis es soweit ist, finden die Autoren für ihren Stammtisch hier Gemütlichkeit und eine „tolle Arbeitsatmosphäre“, so Drübbisch.

Aber es gibt noch einen weiteren Grund, warum sie ihren schreibenden Kollegen den Schriftsteller-Verband empfehlen möchte: Zusätzlich zum Arbeitskreis gibt es jeweils am zweiten Montag im Monat den Stammtisch im Verdi-Haus am Dortmunder Königswall. Hier geht es dann nicht um Texte, sondern ums Geld. Es werden Verträge mit Verlagen überprüft, es geht um gewerkschaftliche und rechtliche Fragen.

Mit dem Schreiben Geld verdienen

Wie beim offenen Autorenstammtisch im Literaturraum ist auch hier jeder Schreibende willkommen – egal ob Mitglied oder nicht. Das ist Sprecher Thorsten Trelenberg ganz wichtig. Allerdings: Wer eine offizielle Mitgliedschaft will, etwa um auch in Rechtsschutzfragen vertreten zu sein, der muss nicht nur schreiben, sondern auch mit dem Schreiben Geld verdienen. „Uns ist egal, ob derjenige ein Buch geschrieben hat oder im Netz veröffentlicht – man muss Einnahmen nachweisen“, so Trelenberg.

Sigrid Drübbisch hat auch diese Hürde längst genommen. Und den Vertrag für ihren Krimi, den sie gerade zu Ende geschrieben hat und bald herausbringen will, wird sie auf alle Fälle vom Verband überprüfen lassen.

>>>NICHT-MITGLIEDER SIND WILLKOMMEN

Das nächste Verbandstreffen findet am Rosenmontag um 20 Uhr im Verdi-Haus am Königswall 36 in Dortmund statt. Zum Autorenstammtisch treffen sich die Schreiber dann am 26. Februar um 19 Uhr in der Steinmetzstraße 6 in Dortmund. Gäste sind zu beiden Terminen willkommen!

Der Berufsverband versteht sich als Ansprechpartner für alle Belange, die sich rund um die professionelle Schriftstellerarbeit drehen. Ob es um Fragen zu Urheber- oder Verwertungsrechten geht, um die Suche nach dem richtigen Verlag oder Fördermöglichkeiten.