witten. . Das AMG geht eine Kooperation mit dem Verein Technikförderung Südwestfalen ein. Schüler sollen für Naturwissenschaften begeistert werden
Eifrig fräsen Kevin und Jonathan die Kanten eines flachen roten Plastikbalkens rund. Das Bauteil muss noch angepasst werden, damit es seinen Bestimmungszweck später auch erfüllen kann und den Sitz eines kleinen Metallautos an seinem Platz hält. Die beiden leisten im Klassenraum echte Filigranarbeit. Künftig möchte das Albert-Martmöller-Gymnasium noch viel mehr Schüler für Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) begeistern. Dazu besiegelte man nun eine Bildungspartnerschaft mit dem Verein Technikförderung Südwestfalen (VTS). Das Netzwerk „Zukunft durch Innovation.NRW“ des Vereins unterstützt die Kooperation.
„Wir möchten unser Angebot erweitern und begeisternde Technikerlebnisse ermöglichen. Ich würde mir vor allem wünschen, dass noch mehr Mädchen einen Bezug dazu entwicklen“, sagt Schulleiter Johannes Rienäcker. Frühzeitig sollen Schüler mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt kommen können, um die Orientierung bei der Ausbildungs-, Studien-, und Berufswahl zu erleichtern. „Die Problematik mit dem Fachkräftemangel im MINT-Bereich ist ja bekannt. Junge Leute müssen schon früh in der Bildungskette dort herangeführt werden. Entsprechend froh sind wir über die Zusammenarbeit mit dem AMG“, meint Christoph Brünger, Geschäftsführer des VTS.
Der Verein Technikförderung Südwestfalen bringt mit der Industrie- und Handelskammer seit 2011 regionale Unternehmen und Schulen zusammen und schafft Angebote zur Technikförderung von Heranwachsenden. „Wir organisieren etwa Projektkurse in den Firmen und verleihen technische Medien“, so Kerstin Thiel vom zdi-Netzwerk. So können auch Kevin und Jonathan am AMG im Kurs zur Förderung von Technikinteressierten fleißig mit der Fräsmaschine arbeiten.
Projektwoche schon fest geplant
An einer Schule im Sauerland findet der Unterricht derweil in einem auf Kunstoff-Spritzguß spezialisierten Unternehmen statt. Die Schüler stellen dort ihre eigenen Butterbrotdosen her. Ähnliches könnten auch die Schützlinge von Lehrer Jörn Hesse am Albert-Martmöller-Gymnasium bald machen. Der MINT-Koordinator brachte die neue Bildungspartnerschaft maßgeblich mit auf den Weg. „Der Ausbau des Angebots im Bereich Technik ist unser Kernanliegen“, sagt er.
Schon jetzt wird die individuelle Förderung im MINT-Bereich am AMG großgeschrieben. „In Lernpotenzial-Kursen können sich die Schüler ganz ohne Notendruck ausprobieren“, verrät Vize-Schulleiterin Rut Fröhlings. Nicht nur die Roboter AG werde gut angenommen: „Oberstufen- und Leistungskurse in Mathe, Physik, Biologie oder Chemie kommen eigentlich immer zustande.“
Bald soll auch ein eigener Technik-Kurs mit dem Schwerpunkt 3D-Druck eingeführt werden. „Es gibt außerdem schon lose Kontakte zu Wittener Unternehmen“, so Katja Kamlage von der Wirtschaftsförderungs GmbH Ennepe-Ruhr. Im neuen Schuljahr steht für die Schüler der 7. Klassen zudem eine große Projektwoche an. Was genau geplant ist, verrät man noch nicht. Fest steht, es dürfte interessant werden. Das AMG setzt nämlich ab sofort auf Vorsprung durch Technik.