Witten. . Musikprojekt soll Menschen mit und ohne Fluchterfahrung einander näher bringen. Text steht, bald wird das Video gedreht.
Der Text ist fertig, bald geht es ans Video: Beim Projekt „A way to liberty“ arbeiten Menschen mit und ohne Migrations- und Fluchthintergrund an einem Song, der in verschiedene Sprachen übersetzt werden soll.
Es ist das erste Mal, dass sie sich überhaupt sehen. Zusammengekommen sind die Musiker über das multikulturelle Musikprojekt „A way to liberty“. Die Idee: Gemeinsam mit Menschen mit und ohne Migrations- und Fluchthintergrund einen Song – und schließlich ein Musikvideo produzieren. In den noch kargen Räumen an der Kreuzung Ardey-/ Dortmunderstraße, wo demnächst jugendliche Mädchen wohnen sollen, stehen Instrumente und Equipment, um weiter am Song zu tüfteln. Keine Band-Probe, aber die Ukulele-Spur soll eingespielt werden.
Text ist selbst geschrieben
Grobilyn Marlow zupft an den vier Saiten des gitarrenähnlichen Instruments. Für die Ukulele hat sich Grobilyn bewusst entschieden: „Es hat nur vier Saiten und wird auf der ganzen Welt gespielt“, sagt der Musiker, der sonst mit der Punk-Band Blomqist unterwegs ist. Ideal also für einen Song, der um die ganze Welt gehen soll.
Den Text hat er gemeinsam mit Projektmitglied Marco Eckelt geschrieben. Der Titel: „Nur ein Funkeln“. Die Nachricht: Hoffnung bewahren angesichts von Flucht und Rechtsruck. Darum geht es auch in dem Projekt „A way to liberty“. „Wenn man sich die Welt anschaut, dann sieht man eine Bedrohung der Demokratie“, sagt Sebastian Schopp. Der Leiter der Beratung und Integrationsagentur für Geflüchtete beim Deutschen Roten Kreuz hat das Projekt mit in die Wege geleitet. Gefördert wird es auch vom Diakonischen Werk und der Volkshochschule.
„Musik ist die Weltsprache“
Im Dezember ist der Startschuss gefallen. Aktuell geht es in die heiße Phase des dreimonatigen Projekts. Derzeit arbeiten Teilnehmer an der Übersetzung des Songs. Das ermöglichen auch die 130 verschiedenen Nationalitäten, die in Witten zusammen kommen: „Auch Witten hat so viele Kulturen. Das ist quasi die ganze Welt“, freut sich Schopp. „Und Musik ist die Weltsprache.“
Eine türkische und eine arabische Übersetzung soll es geben, auch eine spanische. Und natürlich eine englische. „Die wird von einem Nigerianer eingesungen“, erzählt Schopp. Daher die Überlegung, es auch in Edo, eine nigerianische Muttersprache, zu übersetzen.
Dreharbeiten beginnen bald
Am 6. und 8. Februar sollen die Dreharbeiten für das Musikvideo beginnen. Der Clip geht dann an die Ruhr-Universität Bochum und von dort an alle Partner-Unis. „Die sorgen dafür, dass dieses Musikvideo einmal um die ganze Welt geht“, sagt Schopp.
Am 17. März soll das Video im Rahmen der Integrationsmesse in Witten vorgestellt werden. Vorher gibt es am 25. Februar noch einen weitere Veranstaltung, bei der BVB-Publikumsliebling Neven Subotic zu Gast sein wird. Denn: Der Deutsche Fußballbund hat Interesse bekundet, das Projekt zu unterstützen. Bis dahin wird es sicher noch weitere Unterstützer geben.