Witten. . Michael Gonas gab seinen Chefsessel beim Wittener Jobcenter auf, um Leiter des Amtes für Wohnen und Soziales zu werden.
Michael Gonas, seit Jahresanfang neuer Leiter des Amtes für Wohnen und Soziales, ist zu seinen beruflichen Wurzeln zurückgekehrt. Nach seinem Studium trat der Diplom-Verwaltungswirt 1996 seine erste Stelle als Sachbearbeiter im Wittener Sozialamt an. Jetzt wechselte der Leiter des Jobcenters zurück ins Rathaus. Wer dem 45-Jährigen auf den Chefsessel im Jobcenter an der Annenstraße nachfolgt, ist noch nicht klar. Die Stelle sei intern bis zum 25. Januar ausgeschrieben, heißt es vom Kreis.
Michael Gonas hat zum 1. Januar die Aufgaben von Uwe Andresen übernommen, der seit November Leiter des städtischen Rechnungsprüfungsamtes ist. „Michael Gonas ist für das Amt ein Glücksfall. Denn als Eigengewächs der Stadtverwaltung kennt er die Strukturen von der Pike auf und ist mit Führungserfahrung ausgestattet“, lobte Sozialdezernent Frank Schweppe seinen neuen Amtsleiter bei dessen öffentlicher Vorstellung. Schweppe fügte hinzu, dass Gonas auch Gast bei fast allen Sitzungen des Sozialausschusses gewesen sei und Kontakt zur Wittener Politik habe.
„Der soziale Bereich liegt mir“
Als Leiter der Regionalstelle Witten des Jobcenters EN war er Chef von rund 120 Mitarbeitern. Jetzt führt er ein etwa 80-köpfiges Team. Zwischen seinem alten und seinem neuen Job gebe es natürlich Schnittstellen, betont Gonas. „Denn die Zusammenarbeit des Jobcenters mit dem Sozialamt, aber auch dem Jugendamt und der Ausländerbehörde ist natürlich sehr eng.“ Das Jobcenter als Behörde des Kreises hat der Wittener als stellvertretender Leiter mit aufgebaut. „Der soziale Bereich liegt mir“, sagt der Vater einer kleinen Tochter.
Sein neuer Aufgabenbereich ist vielschichtig. Sein Amt ist nicht nur zuständig für finanzielle Hilfen – wie Wohngeld und Leistungen der Grundsicherung. Es kümmert sich auch – mit dem städtischen Seniorenbüro – um die Belange von älteren Menschen, außerdem um die von Behinderten. Das Amt für Wohnen und Soziales bietet Hilfe an, wenn Bürger nicht mehr in der Lage sind, die Dinge ihres täglichen Lebens eigenständig und eigenverantwortlich zu meistern. Michael Gonas: „Wir haben einen Sozialdienst für ältere Menschen.“ Dieser werde auch tätig, wenn jemand etwa zu verwahrlosen drohe oder psychisch auffällig sei.
Neue Flüchtlinge kommen unter
Angesichts des großen Arbeitsfeldes bittet der neue Amtsleiter Bürger auch um etwas Geduld. „Wir können nur mit den Ressourcen arbeiten, die wir haben. Haben Sie Nachsicht, wenn etwas mal etwas länger dauert.“ An erster Stelle stehe immer, „dass wir verhindern müssen, dass Menschen kein Geld zum Leben haben“.
Ein besonderer Kraftakt sei für sein Amt 2015 und 2016 die Unterbringung vieler Geflüchteter gewesen. Die Ankündigung der Bezirksregierung Arnsberg, Witten bis Ende März noch einmal 130 Flüchtlinge zuzuweisen, nehmen Michael Gonas und Sozialdezernent Frank Schweppe gelassen. „Dafür sind wir gut aufgestellt.“ Es gebe für die Menschen ausreichende Unterkünfte.
>>> ZUR PERSON
Michael Gonas ist Diplom-Verwaltungswirt. Er hat von 1993 bis 1996 an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Hagen studiert. 1996 bis 2004 war er Sachbearbeiter im Wittener Sozialamt, von 2004 bis 2005 dort Leiter des Teams Hilfe zur Selbsthilfe.
Von 2005 bis 2012 war Michael Gonas Teamleiter im Wittener Jobcenter, ab 2006 auch stellvertretender Amtsleiter/Regionalstellenleiter. Von 2012 bis 2017 war er Regionalstellenleiter des Wittener Jobcenters.