Mit der Tüte Chips daheim auf dem Sofa vorm „Tatort“ hocken – das kann man ja jeden Sonntag. Einen Mord mit Vor-, Haupt- und Nachspeise bekommt man dagegen nicht alle Tage serviert. Die mörderischen Dinner-Veranstaltungen funktionieren immer noch, inzwischen in Haus Hohenstein.

Mit der Tüte Chips daheim auf dem Sofa vorm „Tatort“ hocken – das kann man ja jeden Sonntag. Einen Mord mit Vor-, Haupt- und Nachspeise bekommt man dagegen nicht alle Tage serviert. Die mörderischen Dinner-Veranstaltungen funktionieren immer noch, inzwischen in Haus Hohenstein.

Jahrelang pilgerte die Fangemeinde zu Haus Herbede, wo nicht nur getraut, sondern auch gemordet wurde. Bis Februar 2016 gastierte die Wattenscheider Show-Bizz-Enterprise in den alten Gemäuern in Stauseenähe, wo das Restaurant inzwischen dicht ist. Blut und Sauce flossen fortan in Haus Hohenstein. Dort steht am Samstag, 17. Februar, die „Mörderische Auktion“ auf dem Spiel- beziehungsweise Speiseplan. Das Motto des Abends: „Bieten Sie um Ihr Leben!“

Wir bewegen uns selbstverständlich im adeligen englischen Rahmen und natürlich ist ein Inspektor von Scotland Yard dabei. Es geht um wertvolle Antiquitäten, die die Erben von Lady Leslie of Cornwall versteigern lassen. Doch kaum wurde die Auktion eröffnet, gibt es schon die erste Unterbrechung. Ein Inspektor platzt mit einem geheimnisvollen Karton im Arm herein. Die adeligen Gäste sind „not amused“. Was will die Polizei im Haus? Der Ermittler öffnet den Karton – und ein unerhörter Skandal nimmt seinen Lauf.

Doch damit nicht genug, passiert vor den Augen des Gesetzes doch auch noch ein Mord. Jetzt ist endgültig der Teufel los. Alles gerät aus den Fugen und jeder in Verdacht. Gehen Olivia, Doris und Lady Carry von Cornwall etwa regelrecht über Leichen? Scotland Yard steht vor einem Rätsel, denn die adelige Familie ist alles andere als harmlos.

All diese schrecklichen Ereignisse wollen erst einmal verdaut werden, wozu die Zuschauer in den Spielpausen Gelegenheit haben. Dann wird serviert und gegessen. Als Vorspeise gibt’s geräucherten Lachs auf Salatbukett, danach ein Pfifferlingcremesüppchen. Als Hauptgang lässt sich das Publikum Rinderroulade mit Rotkohl und geschwenkten Drillingen schmecken. Ob der Mörder schon vorm Dessert – Apfelstrudel mit Vanillecreme – gefunden wird, bleibt an dieser Stelle ein Geheimnis.

Die Gäste dürfen übrigens gerne mitraten und auf Zettelchen den Namen des Mörders notieren. Außerdem gibt’s eine kleine Versteigerung innerhalb der gespielten Auktion. Dazu kann jeder Zuschauer einen Gegenstand aus seinem Hausrat mitbringen, der ähnlich wie beim Weihnachtswichteln für einen Euro unter den Hammer kommt.

Der Erlös ist wieder für den Kinderhospizdienst Ruhrgebiet bestimmt. Beim letzten Dinner kamen um die 500 Euro zusammen. Schon damit hatte sich der mörderische Abend also gelohnt.