Witten. . Eine Imagekampagne des Ruhrgebiets widmet sich in dieser Woche Witten. Die Stadt wirbt mit Privatuni, Karrierewerkstatt und Wiesenviertel.

Was macht Witten aus? Was sind die positiven Seiten unserer Stadt und worin unterscheidet sie sich von ihren Nachbarstädten? Seit Anfang Januar bewirbt der Regionalverband Ruhr das Revier mit seiner Imagekampagne „Stadt der Städte“. In jeder Woche steht eine andere City im Fokus – seit gestern ist es Witten.

Im Imagefilm sieht man neben Duisburgs Hafen, den Universitäten, vielen jungen Leuten, die radfahren oder Ballett tanzen, auch zwei Sekunden Witten: Die Hardenstein-Fähre legt an. Auf Facebook („Stadt der Städte“) sind zurzeit Fotos von Witten zu sehen: die Privatuni, die Karrierewerkstatt, der Tummelmarkt. „Wusstet ihr, dass die Universität Witten/Herdecke Pionierin der Privatunis ist oder dass die Karriere-Werkstatt 16 unterschiedliche Ausbildungsberufe anbietet? Außerdem könnt ihr in der im Ennepe-Ruhr-Kreis gelegenen Stadt die Kammermusiktage im Frühling, die Tafelmusik im Sommer und das Zeltfestival Ruhr im Spätsommer erleben“, steht da.

Witten profitiert von der Uni

Welche Schwerpunkte genannt werden, hat unter anderem Anja Reinken, Leiterin des Amts für Wirtschaftsförderung, mit ausgesucht. Sie und vier weitere städtische Angestellte haben dem Regionalverband das Material zur Verfügung gestellt.

Die Privatuni zu bewerben, darüber gab es in der Gruppe schnell Einigkeit – klar es steht auch auf den Ortsschildern. „Das ist etwas, was die anderen Städte nicht haben. Und in den letzten Jahren hat sich die Universität klar zur Bürgerschaft hin geöffnet. Die Studenten wollen in Witten auch wahrgenommen werden.“ Witten profitiere deutlich von der Uni.

Die Karrierewerkstatt, der Ausbildungsbetrieb der Deutschen Edelstahlwerken an der Herbeder Straße, betone dagegen den Industriecharakter, der Witten nach wie vor ausmache. Es sei schwer gefallen, exemplarisch einen Betrieb hervorzuheben. „Und die Karrierewerkstatt bündelt ganz viel, das ist in diesem Sektor ungewöhnlich.“

Gegen das verstaubte Image Wittens

Attraktiv, weil ungewöhnlich: Der Tummelmarkt, hier mit Ina und Kyung Ah.
Attraktiv, weil ungewöhnlich: Der Tummelmarkt, hier mit Ina und Kyung Ah. © Thomas Nitsche

Bleibt das Stichwort „Leben“. Die Gruppe entschied sich für das Wiesenviertel. Warum nicht Zwiebelkirmes oder Saalbau-Programm? „Der Tummelmarkt zum Beispiel ist etwas, was nicht jeder kennt.“ Etwas Neues, das dem verstaubten Image Wittens entgegenwirken soll.

Positiv bewertet Anja Reinken übrigens die Lage zwischen den Großstädten. „Ich merke das bei Grundstücken, die von Menschen aus Bochum oder Dortmund gekauft werden. Für uns ist die Nähe zu den Großstädten ein Standortvorteil. Und glücklicherweise ist Witten nicht so klein, dass es untergebuttert werden könnte.“

>> Kampagne für die 53 Städte der Metropole Ruhr

Mit einer Kampagne will das Ruhrgebiet sein Image und das seiner Städte stärken. Gezielt sollen so Investoren, Unternehmen, junge Berufstätige und Studierende angesprochen werden. Im Fokus stehen Wirtschafts-themen. Nach Essen zum Start stellt sich in der zweiten Woche der einjährigen Kampagne Witten vor. 49 weitere Städte folgen.

www.metropole.ruhr oder facebook.com/stadtderstaedte