Was könnte Jürgen Meißner bei seinem Feuerwerk am Haus Kemnade in der Silvesternacht stoppen? „Regen nicht, Eis und Schnee nicht.“ Aber ab Windstärke 6 würde die Sache zu gefährlich, erklärt der Experte. Er hat auch wichtige Tipps für Hobby-Pyrotechniker.

Was könnte Jürgen Meißner bei seinem Feuerwerk am Haus Kemnade in der Silvesternacht stoppen? „Regen nicht, Eis und Schnee nicht.“ Aber ab Windstärke 6 würde die Sache zu gefährlich, erklärt der Experte. Er hat auch wichtige Tipps für Hobby-Pyrotechniker.

„Finger weg von allem, was in Deutschland nicht legal verkauft wird. Wer mit Böllern hantiert, sollte vorher die Gebrauchsanweisung lesen und auch nicht alkoholisiert sein.“ Wer noch Feuerwerk vom vergangenen Jahr habe, könne dies abfeuern, „aber nur, wenn alles kühl und trocken gelagert war“. Würde Feuerwerk feucht und trockne es danach wieder, „kann es aufgrund einer chemischen Reaktion zu einer Selbstentzündung kommen“, so der Sprengmeister.

Er warnt auch vor sogenannten „Polen-Böllern“. „Die enthalten als Knallsatz Perchlorate, das sind chemische Verbindungen.“ Ein „Polen-Böller“ ist nach Ansicht von Meißner gefährlicher als Sprengstoff. „Man weiß nicht, von wem er hergestellt wurde.“ Außerdem könne man durch die enorme Lautstärke bei der Explosion von 160 bis 170 Dezibel einen Hörschaden erleiden.

Das kann einen die Hand kosten

Auch Raketen mit Holzstäben gehörten nicht in die Hände von Laien, findet er. „Denn diese Stäbe kommen auch wieder herunter. Menschen schauen beim Feuerwerk nach oben. Das kann böse ins Auge gehen.“ Der Herbeder hat sogar schon beobachtet, „dass Leute Raketen aus der Hand starten lassen. Das kann einen die Hand kosten“.

Während seiner vier Auslandseinsätze für die Bundeswehr hat der 57-Jährige viele gefährliche Situationen in Ex-Jugoslawien und Afghanistan erlebt. Ein Ereignis, das Meißners Frau Ute nie vergessen wird, war der Anschlag auf einen Bus mit Bundeswehrsoldaten, die im Juni 2003 auf dem Weg zum Flughafen Kabul waren. Aus einem Taxi heraus wurde ein Sprengsatz gezündet. „Das Attentat kostete vier Soldaten das Leben, 16 wurden teils sehr schwer verletzt.“ Auch Jürgen Meißner war auf dem Weg zum Flughafen, saß aber in einem anderen Fahrzeug. Was seine Frau nicht wusste. Die 55-Jährige: „So eine Angst möchte ich nie wieder erleben.“