Witten. Verkaufsoffener Sonntag in Witten: Der Handel hofft am Wochenende auf klingelnde Kassen und hat auch noch viel Kleidung in den Regalen.
Weil der vierte Advent in diesem Jahr auf Heiligabend fällt, laden Wittens Kaufleute schon am dritten Advent von 13 bis 18 Uhr zum verkaufsoffenen Sonntag in die City ein. Der Auftakt zur letzten Einkaufswoche vor den Festtagen, in der traditionell die Kassen klingeln. Frederik Westhoff, Center-Manager der Stadtgalerie, rechnet damit, dass der Sonntag in seinem Haus der umsatzstärkste Tag im Weihnachtsgeschäft wird. „Am 4. Advent 2016 kamen rund 20 000 Besucher zu uns.“
Dass Menschen auch aus den Nachbarstädten die Chance zum adventlichen Einkauf mit der ganzen Familie nutzen, hofft nicht nur Westhoff. Der von seinen Händlern weiß, dass es beim Verkauf von Kleidung noch Luft nach oben gibt. „Im Bereich Mode waren die Kunden im Dezember bislang zurückhaltend.
Da liegen wir hinter den Verkaufszahlen vom vergangenen Jahr.“ Das Geschäft sei insgesamt nicht einfacher geworden, so Westhoff, der dennoch sehr zuversichtlich ist, dass man in der letzten Woche vor Weihnachten beim Verkauf „das Vorjahresniveau“ erreichen wird.
Kunden können Sonntag auch Kinderwünsche erfüllen
Auch Oliver Klein, Geschäftsführer von Galeria Kaufhof, hat sich auf einen großen Kunden-Andrang am Sonntag eingestellt. „Wir haben zusätzliche Aushilfen an diesem Tag, die unser Personal verstärken.“ Beim bisherigen Geschenke-Verkauf seien vor allem Spielwaren und Artikel aus dem Bereich Parfümerie, Schmuck und Uhren gefragt gewesen.
Klein weist Kunden noch einmal auf den „Charity-Baum“ im Untergeschoss seines Warenhauses hin. An diesem hängen Wunschzettel von Kindern, die von ihren Eltern Weihnachten nicht erfüllt werden können. „Der Baum steht nur noch am Sonntag. Ein Geschenk kann in unserem Haus ausgesucht, bezahlt und hinterlegt werden.“ Klein möchte am kommenden Dienstag rund 200 Geschenke an die Ruhrtalengel, das Kinderheim Egge, die Evangelische Jugendhilfe sowie den Kinderhospizdienst überreichen.
Kleidung und Schuhe bislang nicht gut verkauft
Wie Frederik Westhoff würde es auch der Galeria Kaufhof-Geschäftsführer begrüßen, wenn es 2018 in Witten vier, nicht wie in diesem Jahr nur drei verkaufsoffene Sonntage geben könnte. „Man muss schauen, wie die neue Landesregierung das Thema im neuen Jahr bewertet.“ Center-Manager Westhoff verweist in diesem Zusammenhang auch noch einmal auf den blühenden Online-Handel. „Da wird an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr verkauft!“
Karl-Dieter Hoeper, Vorsitzender der Standortgemeinschaft Witten-Mitte, hofft für die Geschäftsleute, die er vertritt, ebenfalls auf ein reges Sonntagsgeschäft. Und darauf, dass auch der Weihnachtsmarkt und die stimmungsvolle adventliche Beleuchtung in der Innenstadt zusätzliche Kunden aus den Nachbarstädten nach Witten locken. Hoeper bedauert, dass Kleidung und Schuhe bislang nicht gut verkauft worden seien. „Das war 2016 noch besser.“
„Die Paketdienste überschlagen sich vor Arbeit“
Ein wichtiger Grund für den Rückgang sind seiner Ansicht nach die Weihnachtseinkäufe im Netz. „Die Paketdienste überschlagen sich vor Arbeit.“ Außerdem habe das schlechte Wetter der vergangenen Tage den Handel vor Ort Umsatz gekostet. Auch Hoeper ist für vier verkaufsoffene Sonntage im neuen Jahr. „Am besten wäre es, wenn man diese Termine künftig auch frei bestimmen könnte. Das Argument, verkaufsoffene Sonntage beleben die Innenstadt, müsste ausreichen“, lautet sein Wunsch in Richtung Düsseldorfer Landesregierung.
>>> INFO 1: Straßensperrungen in der Innenstadt - Busse halten anders
Wegen des verkaufsoffenen Sonntags und dadurch bedingten Straßensperrungen kommt es an diesem Tag in der Innenstadt von 9.30 bis etwa 20 Uhr zu Änderungen bei den Buslinien 320, 371, 375, 376, 378 und 379. Bei den Linien 320, 371 (VER), 375 und 376 wird die Haltestelle Husemannstraße Richtung Hauptbahnhof bzw. Bommern auf die Kurt-Schumacher-Straße vor die Einmündung Flaßkuhle verlegt.
Die Haltestellen Husemannstraße und Saalbau Richtung Annen, Herdecke, Castrop-Rauxel bzw. Dortmund können nicht angefahren werden. Fahrgäste sollen die Haltestelle Witten Rathaus nutzen. Bei der Linie 379 wird die Haltestelle Husemannstraße in Richtung Bommern auf die Kurt-Schumacher-Straße vor die Einmündung Flaßkuhle verlegt.
Die Haltestelle Husemannstraße in Richtung Langendreer kann nicht angefahren werden. In Höhe des ZOB Witten Hauptbahnhof wird eine Ersatzhaltestelle eingerichtet.
>>> INFO 2: Foto-Shooting und Stollen-Verkauf
Ein Foto mit dem Weihnachtsmann: Im Untergeschoss der Stadtgalerie kann man sich am Sonntag von 13 bis 18 Uhr zusammen mit dem Rauschebart ablichten lassen. Das Foto gibt’s kostenlos als Andenken.
Auf der Ruhrstraße wird am Sonntag bis zur Kreuzung Wiesenstraße/0ststraße 100 Meter Stollen für einen guten Zweck verkauft. Eine Stollen-Portion (zwischen 500 und 600 Gramm schwer) kostet fünf Euro.