Witten. . Evangelische Gemeinde Bommern lädt zum besinnlichen Beisammensein. Täglich öffnet eine Familie eine Tür - bekannte und neue Gesichter willkommen.
Girlanden aus Tannen und große Stumpenkerzen im Windglas zieren den Eingang des weißen Gartenzauns der Familie Ebel. Beim Eintreten steigt der Duft von verbranntem Holz in die Nase.
Fackeln eines kleinen Lagerfeuers und unzählige Kerzenlichter breiten sich vor den Augen aus. Eine Schar von Menschen hat sich bereits versammelt: Das fünfte Türchen des „lebendigen Adventskalenders“ in Bommern hat sich geöffnet.
Ruhe finden in der hektischen Zeit
Es ist das dritte Jahr, in dem die Bommeraner Nachbarschaft den Adventskalender veranstaltet. Das Prinzip ist einfach: An jedem Tag in der Adventszeit öffnet eine andere Familie ihre Türen zum gemütlichen Beisammensein – so „lebt“ der Kalender. Es ist ein Projekt, das Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde Bommern begonnen haben.
„Die Idee ist es, in der heutigen hektischen Zeit Ruhe zu finden“, sagt Gastgeber des fünften Türchens Wolfgang Ebel. „Man kommt raus und trifft Nachbarn, Bekannte oder Freunde.“ Die meisten Treffen sind im Freien und dauern etwa 30 Minuten.
Die Gäste in Wolfgang Ebels Garten nippen bereits an ihrem Punsch oder schlemmen Lebkuchen oder Schmalzbrot. Seine Ehefrau Heidi geht mit einem Körbchen zwischen den Leuten herum: „Möchte noch jemand ein Laugenbrötchen?“
Kurz darauf begrüßt Wolfgang Ebel die Gäste mit einem Gedicht: „Nein, das sind ja Ausländer und drei noch dazu. Mach die Türe zu, ich brauch meine Ruh!“ Und die Moral der Geschichte? „Bei uns ist die Tür offen für jeden, der kommen will“, sagt Heidi Ebel zum Abschluss der Geschichte.
Das können auch Britta Weimann und Andreas Meggers bestätigen. Das Paar steht mit dem zweijährigen Neffen Jakob am knisternden Lagerfeuer. „Wir sind extra aus Heven angefahren“, sagt Britta Weimann. Bereits im vergangenen Jahr hat das Paar ein geöffnetes Türchen in Bommern besucht. Das habe ihnen so gefallen, dass sie wieder kommen wollten.
„Es geht um Gemeinschaft und das Besinnliche“
„Hier wird der Sinn der Adventszeit wieder erfahrbar. Mehr als auf dem Weihnachtsmarkt oder dem Dortmunder Westenhellenweg mit dem ganzen Konsum“, sagt die 49-Jährige. „Es ist sehr schön, dass man hier auf Menschen trifft. Es geht um Gemeinschaft und das Besinnliche“, ergänzt der gebürtige Wittener Andreas Meggers.
Das Zusammensein mit der Familie genießt auch die 14-jährige Lena Ebel. Sie lauscht den Gitarrenklängen, die zum gemeinsamen Singen des Liedes „Heute leuchten alle Sterne“ einstimmen. Zusammen mit ihrem Bruder Felix und ihrer Mutter Rebeca hat Lena Adventskalender bei den Großeltern vorbereitet.
Diesen Abend lässt sie sich nicht entgehen. „Das ist viel besser, als vor dem Fernseher oder Handy zu sein“, sagt die 14-Jährige. „Das Schönste an der Adventszeit ist, mit Freunden und Familie zusammenzusein.“
>>> Weitere Termine des lebendigen Adventskalenders
- Es stehen noch weitere Fenster im Adventskalender an. In dieser Woche öffnen jeweils ab 18 Uhr noch folgende Familien ihre Türen:
- Am Donnerstag (7.12.) die Familie Budde-Neusius (Am Lockvogel 14c), am Freitag (8.12.) Familie Ennuschat (Kranenbergstr. 78) und am Samstag (9.12) Familie Bröckelmann (Trienendorfer Str. 13).
- In der Woche ab Montag (11.12.) heißen die Gastgeber Hollberg/Mohr (Bodenborn 35), am Dienstag gibt es leider keinen Gastgeber, am Mittwoch (13.12.) ist es der Posaunenchor Bommern (Ev. Kirche/Rigeikenstraße, Eingangstreppen), am Donnerstag (14.12.) sind es die Familien Höper und Dräbing (Im Dellmannskotten 2 und gegenüber), am Freitag (15.12.) ist es Bartelworth/Huget (Menzelweg 8), am Samstag (16.12.) die Familie Breitkopf Rauh (Wacholderstraße 7) und am Sonntag (17.12.) laden die Familien Timpel und Gall ein (Alte Str. 95/97).
- Die Gastgeber in der vierten Adventswoche ab Montag (18.12.) sind Familie Kühnke (Bodenborn 25), Dienstag (19.12.) Frau Müller (Bergheide 20), Mittwoch (20.12.) Familie Smolka (Am Wettberg 11), Donnerstag (21.12.) Silvia Grünitz (Bodenborn 68, logopädische Praxis), Freitag (22.12.) die Familien Walloschek und Remete (Feuerbachweg im Wendehammer), am Samstag (23.12.) die Familie Sittart (Am Bodenborn 32).