Witten. . Neue Ausstellung von Objektivart 96 zeigt verschiedene Motive: von Burgruinen über Kraftwerke bis zu Tieren. Im Mittelpunkt steht das Wasser.

„Bei unserem Jahresthema wollten wir die Vielfalt der Blickwinkel auf diesen Fluss zeigen“, sagt Philip Pearce, der Vorsitzende des Fotoclubs Objektivart 96 über die neue Ausstellung „Leben an der Ruhr“. Die 76 Aufnahmen zeigen in überwiegend romantischen Motiven den Fluss als Freizeit- und Naturressort, aber auch als Standort von alter und neuer Industrie.

Die Bilder sind so schön, dass sie sich für jeden Touristenführer für die Ruhrregion hervorragend eignen würden. Und doch liegt in vielen Fotografien eine zweite Ebene – mit alten Wasser- und neuen Kraftwerken oder verrosteten Lastkähnen und Burgruinen. Mit einer idyllischen Bildsprache zeigen die einzelnen Werke deutlich, wie das Leben hier wirklich war und ist, nicht nur am Fluss sondern auch in den Zusammenhängen von Geschichte, Arbeit und Industrie.

Ruhr ist auch Ruhrgebiet

„Für mich ist das Leben an der Ruhr nicht nur Freizeit, sondern auch Spannung, Vielfalt und Natur“, sagt Heinrich Lubig, der in einem seiner Fotos ein Wasserwerk inmitten der Naturlandschaft festgehalten hat. „Und vor allem bedeutet es sehr viele Möglichkeiten.“ Heute können sich Betrachter und Besucher hier entspannen, wo früher das Wasser Maschinen angetrieben hat und der Fluss eine Transportstraße war.

Es gibt Gruppen zu verschiedenen Themen

Die Ausstellung kann im Forschungs- und Entwicklungszen-trum (FEZ) der Uni Witten/Herdecke bis zum 19. Februar 2018 besichtigt werden. Geöffnet ist sie montags bis freitags, von 8 bis 18 Uhr. Die Adresse lautet: Alfred-Herrhausen-Straße 44.

Objektivart 96 hat etwa 100 Mitglieder, die sich auch in Themengruppen von Streetart über Natur bis zu Schwarz-Weiß zusammengeschlossen haben. Zu den Clubabenden mittwochs um 19 Uhr in den Vereinsräumen (Rüsbergstraße 70) sind Gäste herzlich eingeladen.

Eine andere Fotoserie beschäftigt sich mit den Verkehrswegen an der Ruhr. Das sind die alten Leinpfade, aber auch das Wasser selbst, auf dem die Lastkähne Kohle und andere Waren transportierten. „Für mich bedeutet Leben in erster Linie Menschen“, sagt Karin Datsis über ihr schwarz-weiß Motiv einer jungen Frau auf einem Steg. „Und Ruhr im weiteren Sinne Ruhrgebiet, also nicht nur Wasser, sondern alles, was damit zusammenhängt.“

Verschiedene Techniken

Die Mitglieder des Fotoclubs hatten im Laufe des Jahres intensiv darüber diskutiert, was für sie „Leben an der Ruhr“ bedeutet und wollten deswegen nicht nur Postkartenmotive abbilden. Und doch sind die Sonnenuntergänge Favoriten, die Ruhr im morgendlichen Nebel und die Schwäne, Enten und Schwalben vor alten Gemäuern. So sind auch fotografisch sehr verschiedene Qualitäten und Techniken abgebildet: vom schlichten, zufällig genial gewordenen Schnappschuss, bis zu klaren und aufwändig bearbeiteten schwarz-weiß Fotografien. Damit zeigt der Club seine Vielfalt an Motiven, sondern auch die Bandbreite seiner Mitglieder.