Witten. . Wenn Komikerin Lisa Feller auf der Bühne steht, geht es nicht um Politik, sondern Alltägliches. In der Werkstadt spricht sie über Männer.
- Komikerin Lisa Feller steht am Freitag, 1. Dezember, auf der Bühne der Wittener Werkstadt
- In ihrem neuen Programm „Der Nächste, bitte!“ spricht die Single-Frau über ihre Erfahrungen mit Männern
- Weil sie findet, dass der Alltag viele komische Situationen bietet
Lisa Feller – Sie ist ein gern gesehener Gast in TV-Shows wie dem „Quatsch Comedy Club“ (ProSieben), „NightWash“(WDR) oder „Ladies Night“ (WDR). Sie moderiert den NDR Comedy Contest und tourt derzeit mit ihrem neuen Programm „Der Nächste, bitte!“ durch Deutschland.
An diesem Freitag (1.12.) ist die Komikerin aus Münster damit in der Wittener Werkstadt zu Gast. Ein Interview mit der 41-Jährigen über Männer, Humor und Weihnachten.
Waren Sie schon einmal in Witten?
Ja, oft! Immer in der Werkstadt. Das ist da eine nette Atmosphäre. (lacht) Die haben da auch leckere Brezeln! Die Wittener sind treu, haben Lust zu lachen. In der Werkstadt habe ich übrigens mal früher mein Outfit komplett mit Salatsauce vollgeschmiert. So musste ich dann auftreten, weil ich nichts anderes anzuziehen hatte.
Sie sind gebürtige Düsseldorferin, aber privat in Münster zuhause. Geht es dort so lustig zu?
Ich liebe Münster! Durch die ganzen Studenten gibt es dort eine große kulturelle Szene. Ich mache da auch ein bisschen was im Karneval. Ich merke, dass es viele Karnevals-Auftritte gibt, die echt Spaß machen, auch wenn man sich für manche ein dickes Fell zulegen muss.
In Ihren Programmen bringen Sie immer auch Ihr Leben auf die Bühne. Bei „Der Teufel trägt Pampers“ haben Sie über Ihre Erlebnisse mit ihren beiden Jungs gesprochen. Bei „Guter Sex ist teuer“ ging die Trennung von Ihrem Mann voraus.
Ja, es gibt viel Komik in Alltagssituationen. (lacht) Und wenn der Mann weg ist, muss man halt viel Aufwand betreiben – für Klamotten, die man drüber und drunter trägt, man muss einen Babysitter bezahlen, wenn man Männer treffen und kennenlernen will. Das läppert sich.
Viel Mimik, viel Gestik. Lisa Feller ist auf der Bühne immer in Bewegung. Bei Ihrem Programm „ Der Nächste, bitte!“ sprechen Sie als Singlefrau über Ihre Erfahrungen mit Männern.
Genau. Ich bin seit ein paar Jahren Single. Ich erzähle, was passiert, wenn Mann und Frau versuchen, zusammenzukommen. Welche Unterschiede und absurden Situationen es da gibt. In jeder Situation steckt ja Komik, wenn das nach hinten losgeht. Ich habe aber keine Antworten, ich habe auch nur Fragen. Es ist alles nicht so leicht. (lacht) In meinem Publikum sitzen überwiegend Frauen. Die Männer, die da sind, wurden mitgeschleppt.
Wo treffen Sie denn im normalen Leben interessante Männer?
(lacht) Im Supermarkt, bei Partys, bei Freunden, in der Schlange vor dem Kino... Wenn es gut läuft! Jetzt war ich ein paar Jahre gefühlte 15. Es dürfte auch mal wieder einer zum Frühstück bleiben.
Suchen Sie auch im Netz nach Dates?
Nee!!! Das ist nicht meins.
Welche Qualitäten soll der Mann haben, bei dem Sie schwach werden könnten?
Ich bin 41. Da weiß man, was man will und was man nicht will. Ich brauche keinen Macho und keinen Pascha. Er soll mich aber trotzdem auf Händen tragen. Anstand finde ich gut! Das Wort ist ja ein bisschen aus der Mode gekommen. Ein respektvoller Umgang mit Menschen ist wichtig. Ich mag es gar nicht, wenn Leute nur nach oben nett sind und nach unten nicht. Und: Ein Mann muss Humor haben. Damit meine ich nicht, dass er witzig sein muss. Ich meine eine humorvolle Lebenseinstellung. Denn ich finde: Viele Situationen in unserem Leben könnten humorvoller ablaufen und gelöst werden. (lacht) Der Deutsche regt sich sehr schnell auf.
Waren Sie eigentlich schon in der Schule jemand, der andere zum Lachen brachte?
Ja! Ich glaube, dass ich der Klassenclown war. Aber die Lehrer haben das nicht mitbekommen. Ich war auf einem bischöflichen Gymnasium in Kaiserswerth. Dort habe ich die Abirede gehalten. Da waren die Lehrer total überrascht. Ich war nicht im Unterricht laut, ich habe das auf dem Schulhof gemacht.
Wann fallen Ihnen Ihre Texte für Ihr Bühnen-Programm ein?
Ich arbeite mit Till Hoheneder (Red.: Comedian, Musiker und Autor) zusammen. Wir entwickeln das Bühnenprogramm gemeinsam. Ich kann nicht alleine im Kämmerchen arbeiten. Dass er mir zuhört, das reicht manchmal schon. Wir ticken gleich. Manchmal überlege ich, wie ich etwas lustig auf die Bühne bekomme. Dann erzähle ich ihm die Geschichte.
Gibt es etwas, über das Sie nicht lachen können? Im Moment gibt es viele Comedians, die meinen, sie müssten unheimliche Tabubrüche auf die Bühne bringen. Sie sprechen über Pädophilie, Religion, Sexistisches – aber ohne Inhalte, nur für eine Pointe. Ich denke da nicht: Da traut sich einer was. Ich denke da: Warum? Was bringt uns das jetzt?
Bald ist Weihnachten. Wie feiert Lisa Feller?
Rund um Weihnachten mache ich Pause. Ich bin in Münster und bekomme Besuch von meiner Familie. Die habe ich gerne um mich herum. (lacht) Meine Familie ist nett, nicht nur Familie! Ich feiere mit einem kunterbunten Tannenbaum und Fondue. Meine Söhne sind sechs und zehn Jahre alt. Die schmücken den Baum mit. (lacht) Wo sie so drankommen. Da hängt dann viel unten und wenig oben. Ich finde, es gibt kaum etwas Schöneres, als Kinderaugen zu Weihnachten, wenn die Geschenke geöffnet werden. Ein Highlight! Wir machen keine Geschenkeschlacht. Aber meine Jungen freuen sich schon, wenn da ein oder zwei Päckchen stehen.
Haben Sie einen Wunsch für das neue Jahr? Die Gesundheit einmal ausgeklammert.
Gesundheit ist ein hohes Gut! Ja, Weltfrieden und Umweltschutz. Und die Familie auf Kurs halten. Heiter weiter. Es ist toll, dass meine Kinder auch seelisch gesunde Menschen sind, die gut groß werden und dass wir alle miteinander klarkommen, dass alles so gut läuft.
>>> HIER GIBT ES KARTEN FÜR DIE WERKSTADT
Lisa Feller ist am Freitag, 1. Dezember, mit ihrem Programm „Der Nächste, bitte!“ ab 20 Uhr auf der Werkstadt-Bühne zu sehen. Einlass: ab 19 Uhr.
Für die Veranstaltung gibt es noch Karten. Man bekommt sie im Vorverkauf beim Infobüro der Werkstadt, Montag bis Freitag von 10 Uhr bis 17 Uhr. Preis: 17 Euro (zuzügl. Gebühren). 20,50 Euro zahlt man an der Abendkasse. Karten gibt es natürlich auch beim Wittener Stadtmarketing (Marktstr. 7): Tel. 02302/19 433.