Witten. . Nach zehn Monaten Bauzeit darf an der Ardeystraße/Dortmunder Straße wieder links abgebogen werden. Der Ausbau soll den Verkehr flüssiger machen.
- Autofahrer atmen auf: Freie Fahrt auf der Ardeystraße nach zehn Monaten Bauzeit
- Der Umbau der Kreuzung mit der Dortmunder und der Husemannstraße ist abgeschlossen
- Apotheker hält Umbau für eine Geldverschwendung
Freie Fahrt auf der Ardeystraße! Der Umbau der Kreuzung mit der Dortmunder und der Husemannstraße ist nach zehn Monaten Bauzeit abgeschlossen. Die Bauarbeiter räumten am Donnerstagvormittag die rot-weißen Absperrbaken und Umleitungsschilder zur Seite und zogen die Abdeckungen von den Ampeln. Vertreter der Stadt und beteiligter Firmen gaben die Kreuzung symbolisch frei. Um 11.35 Uhr wurde die neue Ampelanlage eingeschaltet.
Abgesehen von kurzen Unterbrechungen, während derer die Lichter dunkel blieben, lief die Ampelsteuerung in der ersten halben Stunde offenbar reibungslos. Die Autofahrer sortierten sich sauber in die freigegebenen Spuren ein. Wichtigste Änderung gegenüber der Bauzeit: Endlich darf an der Kreuzung wieder nach links abgebogen werden. Verkehrsplaner Andreas Müller (Stadt Witten) beobachtete die Anfangsphase und war zufrieden. „Die Ampel räumt den Weg frei“, sagte er mit Blick auf den Rückstau in Richtung Feuerwehrwache, den die Ampel in einem Schwung „abräumte“.
Kreuzungsumbau kostete 1,5 Millionen Euro
Auch der Rückstau auf der Husemannstraße in Richtung Museum soll nach dem Umbau kürzer werden: Die getrennt beampelten Spuren für links, geradeaus und rechts wurden nach hinten verlängert. Noch werde diese Verbesserung nicht völlig durchschlagen, dämpfte Müller aber die Erwartungen. Das liege an den „vielen langen Lastwagen“, für die die Husemannstraße und die Dortmunder Straße noch die Ausweichstrecke auf dem Weg zur A 44 sind. Hintergrund sind die Sperrung des Ruhrdeichs für den Schwerverkehr und der Neubau der Mühlengrabenbrücke.
Die Bürgermeisterin und der Stadtbaurat nannten den 1,5 Millionen Euro teuren Kreuzungsumbau einen wichtigen Beitrag, um den Verkehr flüssiger zu machen und um das Stadtklima zu verbessern. „Wir führen den Verkehr ums Zentrum herum und bekommen dadurch bessere Luft in der Ruhrstraße. Das wurde uns durch die Bezirksregierung im Luftreinhalteplan Innenstadt aufgegeben“, sagte Stefan Rommelfanger.
Die Markierungen für die Radfahrer fehlen noch
Aufgrund der anhaltenden Nässe konnten die Straßenmarkierungen nicht rechtzeitig komplett aufgetragen werden. Auf der Kreuzung ersetzen provisorische gelbe Striche die endgültigen weißen. Die Markierungen für die Radfahrer auf der Kreuzung fehlen noch ganz. Deshalb sind auch die neuen „Diagonalampeln“ für die Zweiradfahrer an der Kreuzung noch abgedeckt. Diese sollen jetzt voraussichtlich erst im Frühjahr in Betrieb genommen werden. Dann sollen auch die letzten Striche auf der Kreuzung gezogen werden. Bis dahin sollen die Radler beim Linksabbiegen die entsprechende Spur für die Autofahrer mitbenutzen.
Im Zuge des Umbaus wurde auch das letzte fehlende Teilstück der Ardeystraße erneuert. Eine Bushaltestelle wurde 200 Meter Richtung Husemannsportplatz verlegt. Die Haltestellen auf beiden Seiten sind jetzt barrierefrei. Für Blinde und Sehbehinderte gibt es jetzt an der Kreuzung Leitstreifen.
Apotheker hält Umbau für Geldverschwendung
Keine Baustelle ohne Kritiker: Apotheker Claus Kaspers, Inhaber der Engel-Apotheke, hat die lange Bauzeit „an den Rand des Ruins“ gebracht. Er hält den Umbau für Geldverschwendung: „Was haben wir für 1,5 Millionen gewonnen? Neue Linksabbieger, überbreite Radwege, die im Nirgendwo enden, und in Richtung Ardey ist die Fahrbahn viel zu schmal. In meinen Augen ist das eine Katastrophe.“ Das sehen die Planer ganz anders. Sie hoffen auf weniger Staus und Durchgangsverkehr in der Ruhrstraße.