Witten. . Endlich! Nach zehn Monaten Bauzeit und etlichen Staus wird die große Kreuzung an der Ardey-, Husemann- und Dortmunder Straße morgen freigegeben.
Tief durchatmen: Der Umbau der Kreuzung Ardeystraße/Dortmunder Straße/Husemannstraße wird am morgigen Donnerstag fertig. Freigegeben ist sie ab 11.30 Uhr, wenn die letzte Absperrbake beiseite geschoben wird und die neue Ampelanlage in Betrieb geht.
Bessere Luft durch weniger Staus – das war das Ziel beim Umbau der Kreuzung Ardeystraße / Dortmunder Straße / Husemannstraße. Was es gebracht hat, wird sich jetzt herausstellen: Die Stadt Witten teilt mit, dass die Kreuzung nach zehnmonatiger Bauzeit (fast) planmäßig fertig wird. Am morgigen Donnerstag (23.11.) wird die neue Signalanlage eingeschaltet.
Fahrbahnmarkierungen fehlen noch
Ganz fertig wird die Kreuzung in diesem Jahr allerdings nicht mehr, denn es fehlen noch ein paar Fahrbahnmarkierungen für den Radverkehr. Die Markierung der Fahrspuren für den Kraftverkehr, die für die Sicherheit an der Kreuzung eine entscheidende Rolle spielen, hat dagegen noch rechtzeitig geklappt. Doch auch das war bis zum Schluss eine Zitterpartie, weil die Telekom jüngst für ihre Baustelle mehrere Wochen länger gebraucht hat als geplant. Deshalb konnten die Markierungen – auch wetterbedingt – nicht früher aufgebracht werden.
Glücklicherweise hat sich am Mittwoch das Wetter endlich gebessert. Vorsorglich hatte sich die Verkehrsplanung der Stadt schon mit der Polizei darüber verständigt, was unbedingt markiert werden muss, damit die Kreuzung ohne gravierende Einschränkungen für den Verkehr in Betrieb gehen kann. So konnte das kurze Zeitfenster genutzt werden, und der Verkehr rollt ab Donnerstag endlich wieder flüssiger.
Neues Konzept bringt weniger Stau
Beschlossen wurde der Umbau der Kreuzung im Jahr 2010 vor allem wegen des Luftreinhalteplans, den die Bezirksregierung für die Ruhrstraße angeordnet hat. Zahlreiche kleinere Maßnahmen zwischen Wiesenstraße und Bahnhofstraße hatten zwar positive Effekte, reichten aber bei weitem nicht aus, um die strengen Auflagen zu erfüllen. „Deshalb soll der Durchgangsverkehr in der Ruhrstraße verringert werden – indem es den Kraftfahrern erleichtert wird, um die Innenstadt herum zu fahren“, erklärt Andreas Müller vom Planungsamt.
Dazu musste die Verkehrsplanung der Stadt Witten für die Kreuzung Ardeystraße / Dortmunder Straße / Husemannstraße, die eine Verkehrsbelastung von ca. 30.000 Fahrzeugen pro Tag aufweist, ein neues verkehrstechnisches Konzept entwickeln. Die wichtigsten Änderungen: Die Ardeystraße aus Richtung Marienhospital hat jetzt drei Fahrspuren – eine links, geradeaus und die dritte für geradeaus und rechts. Außerdem wurde eine Verkehrsinsel in der Dortmunder Straße abgebaut. Dadurch ist es möglich, dass der extra geführte Linksabbieger und der Linksabbieger aus Richtung Annenstraße in die Husemannstraße gleichzeitig „grün“ bekommen.
Das bringt einen erheblichen Zeitgewinn, denn bisher mussten diese Ströme nacheinander bedient werden. Außerdem hat der Radverkehr jetzt in allen Zufahrten separate Radfahrstreifen oder Schutzstreifen (je nach Straßenbreite) und wird extra signalisiert. „Das erhöht die Sicherheit und verringert die Umschaltzeiten zwischen den verschiedenen Signalphasen“, sagt Andreas Müller.
Spürbare Verbesserungen gibt es zudem für Menschen mit Handicap: Für die Fahrgäste der Buslinien 320 und 376 wurde die Haltestelle Husemannsporthalle barrierefrei umgebaut. Blinde und Sehbehinderte haben jetzt die volle Ausstattung. Außerdem wurde für Grünphase an der Fußgängerampel verlängert, und es gibt dort auch eine neue Insel.
Zuschüsse von Bund und Land
Die Investition kostet insgesamt 1.541.000 Euro. 65 Prozent tragen Bund und Land, so dass für die Stadt Witten ein Eigenanteil von etwa 500.000 Euro (35 %) übrig bleibt. Um die Fördermittel zu erhalten, musste die Stadt die höhere Leistungsfähigkeit der Kreuzung vor dem Umbau exakt nachweisen. Dazu waren umfangreiche und komplizierte Berechnungen nötig. Das scheint sich gelohnt zu haben: „Vor allem der Stau auf der Husemannstraße wird sich deutlich verkürzen“, sagt Andreas Müller. Die volle Wirkung werde allerdings mit etwas Verzögerung eintreten, da in der Kreuzung noch Umleitungsverkehr liege. Der Radverkehr muss leider noch bis zum Frühjahr mit einem Provisorium leben. Erst im April können voraussichtlich die noch fehlenden Radspuren aufgetragen werden.
Auch deshalb bittet die Stadt Witten die Verkehrsteilnehmer um erhöhte Aufmerksamkeit an der neuen Kreuzung, bis sich alles eingespielt hat.