witten. . Lange Schultage, mehr Leistungsdruck – das bekommen auch die Anbieter in der Jugendarbeit zu spüren. Angebote finden nicht mehr die Resonanz.

  • Alle eint ein Problem: Schüler haben weniger Zeit, Angebote zu nutzen, ob im Sport oder in der Kirche
  • Verbände wollen durch Kooperation neue engagierte Mitarbeiter und Teilnehmer finden
  • Kinder und Jugendliche sollen leichter den Weg zu den Angeboten finden

Jugendverbänden fehlen immer öfter engagierte Mitarbeiter, aber auch Teilnehmer an Angeboten, etwa im Sport, bei den Pfadfindern oder in der evangelischen Jugend. Mehr Zusammenarbeit soll diesem Trend entgegenwirken.

„Die verbandliche Jugendarbeit in Witten soll neu ausgerichtet werden“, sagt Luca Samlidis (18), Sprecher der Bezirksschülervertretung Ennepe-Ruhr nach einem Treffen mit Vertretern von Jugendring, Kreissportbund und dem Ring Politischer Jugend. Sie wollen die „vielfältige und lebendige“ Jugendarbeit in Witten durch Kooperation verbessern.

„Unsere Zielgruppen schrumpfen weiter“

Denn alle Verbände haben ein Problem: „Unsere Zielgruppen schrumpfen stetig weiter“, sagt Luca Samlidis. Gründe sieht der Abiturient aus Ennepetal etwa in einem wachsenden Leistungsdruck, nicht zuletzt bedingt durch lange Schultage. „Aus den Schülerschaften wird immer wieder zurückgemeldet, dass außerschulische Angebote weniger genutzt werden könnten.“

Deshalb wolle man Kooperationsmöglichkeiten erarbeiten, etwa beim Weltkindertag, und einzelne Projekte als Netzwerk starten. So könne der eine etwa auf ein Sportangebot des anderen hinweisen. Konkurrierende Angebote sollen vermieden werden. „Zweimal Laufsport für die gleiche Zielgruppe zur selben Zeit wäre Quatsch“, sagt Samlidis.

Kinder sollen unkomplizierter ans Ziel kommen

Ziel sei ein System, das Kinder und Jugendliche unkompliziert an ihr Ziel vermittelt. „Wenn sie ein konkretes Sportangebot suchen, möchten wir kurzfristig die richtigen Ansprechpartner anbieten können.“ Ergeben sich Probleme, wolle man sie gemeinsam lösen. Gleichzeitig möchten die Verbände die ehrenamtliche Arbeit stärker würdigen. Der Respekt davor müsse wieder selbstverständlicher werden.