Nach fünf Jahren in Witten baut das Cafe Extrablatt an. Dafür nutzt es die ehemalige Filiale von „Backwerk“. Die Empore wird dadurch großzügiger.

  • Durch Umbau eines benachbarten Ladenlokals entstehen 70 zusätzliche Plätze auf der Empore
  • Gastronomiekette will verstärkt Familien ansprechen. Bislang wird’s eng für Mamas mit Kinderwagen
  • Erweiterung soll Wegfall des Außengeschäfts in der kalten Jahreszeit auffangen. Drei Tage geschlossen

Wer an diesem Montag (20.11.) vor verschlossenen Türen am Cafe Extrablatt steht, braucht sich nicht zu sorgen. Die Gastronomiekette hat nicht etwa die Nase voll von Witten, ganz im Gegenteil. Es wird umgebaut und in die Zukunft investiert.

Drei Tage bleibt das Café dicht, von Montag bis Mittwoch. Grund ist aber nicht der von vielen Gästen bisher unbemerkt gebliebene Umbau in einem Ladenlokal nebenan. Es ist die Neugestaltung der Theke. Weil dort manche Gerichte dort direkt zubereitet werden, braucht es gewisse Veränderungen. Der Thekenumbau hat am Ende aber doch was mit den Arbeiten im Ladenlokal nebenan zu tun. Dieses wurde vorher von der Kette „Backwerk“ genutzt, die in ein Eckgeschäft an der Marktstraße umgezogen ist.

Kuchen, Eis und Waffeln künftig an der Theke

Das „Extrablatt“ wird diese rund 130 m² große Fläche künftig selbst nutzen. „Nach der Vergrößerung gehen wir davon aus, dass mehr zu tun ist. Deshalb wollen wir die Küche dann ein bisschen entlasten“, erklärt Geschäftsführerin Susanne Sedlarczek (35), warum ab Sommer Kuchen, Waffeln und Eis direkt an der Theke fertig gemacht werden.

Im besagten Backwerk-Anbau entsteht kein getrenntes Lokal, es wird eine direkte Verbindung geschaffen. Wer sich im Extrablatt ein wenig auskennt, weiß, dass man dort ein paar Stufen zu einer Empore hinaufsteigen kann, wo es noch einige kleinere Tische gibt. Da dort künftig auch mal Mamas mit Kinderwagen entspannt einen Latte schlürfen sollen, schafft die Gastronomiekette mehr Raum. „Zu uns kommen viele Mütter. Aktuell haben sie relativ wenig Platz, es ist einfach zu eng“, sagt die Café-Chefin.

Etwa 70 Sitzplätze soll es im Bereich der Empore zusätzlich geben, auch größere Tische, eine üppigere Kinderspielecke und einen Kamin mit Chillecke. Wenn samstags die Familien zum Brunchen kommen, soll es künftig ein kleines Büfett für die Kinder geben, etwa mit Pancakes. Auf der Empore entsteht zusätzlich ein Raum im Raum, der durch eine Glastür abgetrennt ist, mit Beamer und Laptop, wo eine kleinere geschlossene Gesellschaft auch mal in Ruhe feiern kann.

Verlust des Außengeschäfts im Winter auffangen

Dass das Cafe Extrablatt mit aktuell 80 Filialen bundesweit nun gut fünf Jahre nach dem Start in Witten investiert (Eröffnung war am 31. August 2012), hat handfeste kaufmännische Gründe. So fällt im Herbst und Winter das einträgliche Außengeschäft flach. Immerhin können rund 200 Menschen vorm Café auf dem Berliner Platz sitzen, das sind gut 80 mehr als drinnen, wo es 100 bis 120 Sitzplätze gibt. Mit der Erweiterung werden es dann bald deutlich mehr sein. So will man die wegbrechenden Umsätze in der kalten Jahreszeit wieder auffangen, zumindest einen Teil davon.

Gerade in der warmen Jahreszeit ist der Außenbereich von Cafe Extrablatt eine der gefragtesten Adressen in der Innenstadt.
Gerade in der warmen Jahreszeit ist der Außenbereich von Cafe Extrablatt eine der gefragtesten Adressen in der Innenstadt. © Thomas Nitsche

Insgesamt zieht Geschäftsführerin Susanne Sedlarczek nach fünf Jahren eine positive Bilanz. „Ich bin zufrieden und glücklich“, sagt sie, „und ich freu’ mich auf die Erweiterung, auch wenn es etwas stressig vor Weihnachten ist.“ Aber Stress gehört in dem gut besuchen Mix aus Café, Kneipe und Restaurant zum täglichen Geschäft.