Witten. . Ev. Kirchengemeinde Bommern entwickelt neues Veranstaltungsformat. Ab sofort lädt sie regelmäßig freitagabends zu Musik und Gesprächen ein.

  • Die Evagenlische Kirchengemeinde in Bommern hat ein neues Veranstaltungsformat entwickelt
  • Unter dem Motto „Feier-Abend – freitags um sechs“ soll es ab sofort regelmäßig stattfinden
  • Zur Premiere kamen rund 40 Besucher in die Kirche an der Rigeikenstraße

Rund 40 Gäste waren zum „Feier-Abend – freitags um sechs“ in die evangelische Kirche an der Rigeikenstraße gekommen. Unter diesem Motto fand dort die Premiere eines „etwas anderen Gottesdienstes“ statt. Angesprochen waren alle Gläubigen – besonders aber diejenigen, die nicht jeden Sonntag ins Gotteshaus gehen.

Das neue, lockere Veranstaltungsformat soll „Kirche zum Anfassen“ machen – mit Live-Musik, intensiven Gesprächen, philosophischen Anregungen und hausgemachtem „Finger-Food“. Das jedenfalls hat sich das neunköpfige Organisationsteam auf die Fahnen geschrieben. „Wir wollen Lust auf etwas Neues machen mit diesem musikalisch-besinnlichen Start ins Wochenende“, sagt Pfarrer Jürgen Krüger.

Musik macht Stimmung

Bei der Auftaktveranstaltung waren die Stühle rund um das Taufbecken gruppiert. Die Gemeinde-Band „Just in Time“ – alias JIT hatte sich im Schatten des Altars „breit gemacht“. Das Kirchenschiff war beleuchtet mit zahlreichen flackernden Kerzen – kleine, warme Stimmungsmacher.

„Feier-Abend“ – dieses Wort haben die Veranstalter nicht zufällig gewählt. „Wir haben das Wörtchen im wahrsten Sinne des Wortes beim Namen genommen,“ erklärt Mitorganisator Christoph Malz. „Der Feierabend bedeutet bei uns nicht nur das Ende der Arbeit für die Woche, sondern auch gleichzeitig ein Abend, um gemeinsam zu feiern.“

Die Premierenbesucher begrüßte Heike Malz mit: „Schön, dass ihr da seid. Gedankenaustausch, Gespräche, Denkanstöße und bedächtige Lieder zum Feierabend sollen unsere kleine Zusammenkunft bereichern. Und der Segen Gottes macht alle reich.“

Couch gegen Laufschuhe tauschen

Um die Sache rund zu machen, hatten die „Drahtzieher“ auch kleine Dinge mitgebracht, die den Feierabend für sie persönlich symbolisieren – Hundeleine, Leckerchen, DVD, Lesestoff, Rätselheft oder Laufschuhe. Spannend war auch ein kleiner Exkurs in die Sprachgeschichte des Begriffs „Feierabend“, der seinerzeit geprägt war vom Lebensrhythmus der Menschen im Einklang mit der Natur.

Pfarrer Jürgen Krüger hatte kleine Tipps für das Gelingen des Feierabends der heutigen Zeit im Handgepäck: Ein kleiner Umweg auf dem Heimweg beispielsweise hilft beim Abschalten. Musik und Gesang entschleunigt vom Alltagsstress. „Sorgt für eure Bewegung“, appellierte er außerdem an die Besucher. „Statt Coach-Potato zu sein lieber mal den Kirchberg zu Fuß erklimmen, ist schon ein wirklich großer Schritt.“

Steine mit Wünschen beschriften

Schließlich wurden weiße Kieselsteine verteilt. Jeder war eingeladen, seine Gedanken, Wünsche, Ängste und Hoffnungen diesem kleinen Handschmeichler anzuvertrauen und am Taufbecken abzulegen. Leise, besinnliche Musik sorgte in diesen Minuten für den passenden Background.

Nach dieser zwanglosen Andacht ging es zum „gemütlichen“ Teil in den Kirchenanbau. Dort warteten leckere Appetithäppchen auf die Besucher. Nach einem gemeinsamen Brainstorming wollen sich die Gäste am 9. Februar beim nächsten „Feier-Abend-Impuls“ wiedersehen. Immer freitags, immer um sechs Uhr. Einmal im Vierteljahr. Mit Gesprächen, Gedanken, Getränken und Gekochtem verging dieser Premierenfreitag wie im Fluge.