witten. . Die neuen Räume sind schön hergerichtet, aber verwinkelter als die alten. Der Wabe-Chef sieht diese Standortlösung für maximal fünf Jahre.

  • Ende November ist Umzug geplant, Eröffnung im Januar
  • Neue Räume sind schön hergerichtet, aber verwinkelter als die alten
  • Wabe-Chef Thomas Strauch sieht diese Standortlösung für maximal fünf Jahre

Die Radstation im Hauptbahnhof zieht in Kürze um. Allerdings nicht weit. Nur vom Erdgeschoss in den Keller des Gebäudes.

„Für unter der Erde ist das gut gelungen“, meint Thomas Strauch, Geschäftsführer der Wittener Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigungsförderung (Wabe), beim Besuch der neuen Räume. Sie werden von der Seite des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) zugänglich sein. Die offizielle Eröffnung soll im Januar stattfinden, für Ende November ist aber bereits der Umzug der von der Wabe betriebenen Radstation geplant.

Für die technische Instandsetzung der Kellergewölbe war Bahnhofsbesitzer Markus Bürger zuständig, die Renovierung haben die Wabe-Mitarbeiter selbst in die Hand genommen. Noch werden die letzten Wände verputzt, aber die meisten Räume sind bereits fertig. Die Wände wurden weiß gestrichen, der Boden abriebfest grau, der Sockel dazwischen leuchtet in kräftigem Blau. „Denn Gelb-Blau ist die Farbe unserer Radstation. Das hier noch fehlende Gelb kommt dann durch die neuen Möbel“, sagt der Wabe-Chef. Auch ein Radstation-Schriftzug wird gleich im ersten Raum, den die Besucher betreten, angebracht.

Frisch renoviert: die künftigen Räume der Radstation im Bahnhofskeller.
Frisch renoviert: die künftigen Räume der Radstation im Bahnhofskeller. © Dietmar Wäsche

Auf etwa 150 Quadratmetern finden sich dann dort die Werkstatt, Büro, Pausenraum, Ersatzteillager und Abstellmöglichkeiten für einige Service- und Mieträder. Die Größe der Grundfläche bleibt dieselbe wie bei der vorigen Radstation. „Allerdings sind die Räume hier unten deutlich niedriger und verwinkelter“, schränkt Thomas Strauch ein.

Die etwa 60 bis 70 Räder der Dauerparker mit Monats- und Jahrestickets bleiben wie bisher im 50 Quadratmeter großen Tunnel des Bahnhofsgebäudes. Sie sind durch Videoüberwachung und elektronische Zugangskontrolle per Chipcard gesichert.

Anders als in die bisherigen Räume werden die 50 bis 60 Mieträder in die verwinkelten neuen Gewölbe nicht mehr hineinpassen. Sie finden eine neue Heimat in der Dortmunder Straße, wo die Wabe Räumlichkeiten eines früheren Dachdeckerbetriebes für ihren Gartenbau angemietet hat. „Wenn sich Gruppen ankündigen, holen wir diese Räder zur Ausleihe herüber. Aber einige Drahtesel stehen auch immer zur Spontanausleihe hier bereit“, sagt Frank Lojda. Der 52-Jährige ist seit 2012 Leiter der Radstation.

So soll die Hebebühne am Eingang der Radstation im Bahnhofskeller aussehen.
So soll die Hebebühne am Eingang der Radstation im Bahnhofskeller aussehen. © Dietmar Wäsche

Für optimal halten beide die neuen Kellergewölbe nicht, die ihnen vom Bahnhofsbesitzer angeboten worden seien, weil er mit den bisherigen Radstation-Räumen wohl andere Vermietungsabsichten habe. „Aber wir wollten im Bahnhof bleiben, weil es verkehrstechnisch sinnvoll ist, die Radstation dort zu haben“, meint Thomas Strauch. „Die derzeitige Lösung sehe ich für maximal fünf Jahre“. Man wolle aber in wahrnehmbarer Entfernung zum Bahnhof bleiben. „Vielleicht im ehemaligen Bali-Kino gegenüber, im Lente-Center oder Novum-Komplex. Ich hoffe, dass sich da was entwickeln lässt“, so der Wabe-Chef.

Schon die Eingangssituation der neuen Radstation sei schwierig. 1,60 Meter beträgt der Höhenunterschied von der ZOB-Ebene zu den Kellergewölben. „Eine lange Rampe wäre hier wünschenswert gewesen. Aber die hätte man schon ins ZOB-Konzept einplanen müssen“, meint Strauch. „Wir behelfen uns nun mit einer Hebebühne. Denn unsere schwere Fahrradwaschanlage oder massive Elektroräder kann man nicht die Treppe runtertragen.“