witten. . Heiligabend fällt auf einen Sonntag. Wer die Gans zum Fest vergessen hat, kann morgens in Witten noch schnell einkaufen gehen. Kurios, aber wahr.
- Edeka Bertram in Heven nutzt Sonderregelung für Verkauf von 10 bis 14 Uhr
- Die meisten anderen Wittener Supermärkte bleiben aber geschlossen
- „Mitarbeiter solle nach anstrengendem Jahr Heiligabend auch mal frei haben“
Viele Wittener Supermärkte bleiben Heiligabend geschlossen, denn der Feiertag fällt in diesem Jahr auf einen Sonntag. Eine Sonderregelung im NRW-Ladenschlussgesetz ermöglicht es zwar „Verkaufsstellen, die überwiegend Lebens- und Genussmittel gewerblich anbieten“, von 10 bis 14 Uhr zu verkaufen. Aber scheinbar wollen wenige Wittener Geschäfte diese Möglichkeit nutzen, wie eine Umfrage der Redaktion ergab. Es gibt aber eine Ausnahme. So öffnet einer von sechs befragten Läden nach bisherigen Angaben am 24. Dezember.
Der Inhaber des Rewe-Markts Lenk im Hammertal hat sich noch nicht entschieden, wie eine Mitarbeiterin sagt. Anders Julia Rode vom Rewe-Markt Kesper und Rode an der Friedrich-Ebert-Straße: „Wir gönnen unseren Angestellten, dass sie auch mal einen freien Heiligabend haben. Sie hatten ein anstrengendes Jahr, dann müssen sie nicht noch Weihnachten hier stehen.“
Außerdem würde die Filiale am 24. Dezember sowieso nicht beliefert. „Wir könnten also gar keine frische Waren anbieten“, sagt die Geschäftsfrau. Angst, dass ihr Umsatz entgeht, hat sie nicht. Dominik Grütter von Edeka in Herbede sieht das ähnlich.
„Wir haben an Heiligabend nicht geöffnet, weil ich der Meinung bin, dass unsere Kunden bis 21 Uhr am Samstag genug Gelegenheit haben, um einzukaufen.“ Die wenigen Stunden, die der Laden am Sonntag geöffnet haben könnte, würde laut Grütter wahrscheinlich kaum einer nutzen. „Unsere Angestellten haben einmal das Glück, dass sie nicht arbeiten müssen – dann sollen sie das auch nutzen.“ Auch Kaufland an der Breite Straße bleibt am 24. Dezember dicht. „Wir haben doch auch sonst sonntags nie geöffnet“, sagt eine Mitarbeiterin.
Nur Norbert Bertram (Edeka) hat sich dazu entschlossen, einen seiner zwei Märkte zu öffnen. „Wir machen das, um unseren Kunden den Service zu bieten, an dem Sonntag vielleicht ein wenig entspannter einzukaufen als an den Tagen zuvor.“ Da seine beiden Geschäfte „dicht beieinander“ liegen würden, hat nur der Markt am Haldenweg in Heven geöffnet. Der Supermarkt am Crengeldanz bleibt geschlossen. Was die Angestellten zu seiner Entscheidung sagen?
„Unsere Mitarbeiter machen das freiwillig“
„Wir sind ja ein Familienbetrieb. Unsere Mitarbeiter machen das freiwillig und bekommen die Arbeitszeit in Freizeit abgegolten“, sagt Bertram. Auch der Bäcker im Supermarkt hat Heiligabend geöffnet. „Wahrscheinlich bekommt er sogar eine Sondergenehmigung, dass er früher öffnen kann als sonst, nämlich schon um 7.30 Uhr“, sagt Norbert Bertram.
Zuletzt fiel der Heiligabend im Jahr 2006 auf einen Sonntag. Das nächste Mal wird es im Jahr 2023 wieder soweit sein.