witten. . Die Umbauarbeiten im Bahnhof gehen in die nächste Runde. Das Rausbrechen der Fliesen sorgt für tosenden Lärm. Doch Reisende bleiben gelassen.

  • Im Wittener Hauptbahnhof werden neue Fliesen verlegt
  • Zwei neue Sicherheitskameras sind bereits installiert
  • Lok Friedrich schützt sich mit Planen vor Kratzern und Baustellenstaub

Es ist ohrenbetäubend laut im Hauptbahnhof. Menschen, die zu ihren Gleisen eilen, halten sich mit beiden Händen die Ohren zu. Auf der rechten Seite der Bahnhofshalle brechen Bauarbeiter mit Presslufthämmern die alten Fliesen aus dem Boden. Ein Bagger transportiert die Scherben ab.

Inmitten der Baustelle steht Lok Friedrich. Gut verpackt unter einer dicken Schutzplane wartet der historische Hingucker auf das Ende des Umbaus.
Am Freitag vor einer Woche bezog Friedrich seinen Ehrenplatz in der großen Halle. Um die Lok reinzuziehen, musste sogar der Mittelpfeiler der Eingangstür weichen. Der Pfeiler steht nun wieder an seinem angestammten Platz. An den Schnittstellen oben und unten ist er fest und sicher mit Quellmörtel versiegelt. Zwei neue, diagonal gegenüberliegende Kameras beobachten das Treiben in der Halle.

Passt: Auch die Mittelsäule des Eingangs wurde wieder eingebaut. Sie war für den Einzug der Lok ausgesägt worden.
Passt: Auch die Mittelsäule des Eingangs wurde wieder eingebaut. Sie war für den Einzug der Lok ausgesägt worden. © Thomas Nitsche

Nun muss noch der Boden für Lok Friedrich schick gemacht werden. Im Gang zu den Gleisaufgängen liegen schon die neuen, antrazithgrauen Fliesen. In der Halle kämpfen noch lautstarke Presslufthämmer gegen den alten Bodenbelag an. „Wahrscheinlich regt sich jeder Zweite über den Lärm auf“, meint Baggerführer Jan Geiken. „Aber das kriegen wir ja nicht mit.“

Doch die meisten Passanten nehmen den Krach gelassen hin. „Ich hab mich schon ein bisschen über den Lärm erschreckt“, meint eine Frau, die mit der S-Bahn aus Dortmund angereist ist. „Aber wenn der Bahnhof hinterher besser aussieht, nimmt man das gern in Kauf.“

Natürlich ist es auch in den Geschäfte im Bahnhof lauter als sonst. „Na ja, schön ist es nicht. Aber wir können uns ja schlecht Kopfhörer aufsetzen. Dann hören wir ja die Kunden nicht mehr“, erzählt eine Verkäuferin im Zeitschriftenladen. Kunden hätten sich aber noch nicht beschwert. „Die haben eher Mitleid mit uns“, so die Verkäuferin.


Ab Mittwoch ist der laute Teil der Bauarbeiten erstmal beendet. Dann ist der rechte Teil der Halle von den alten Fliesen befreit. Am Donnerstag soll der neue Estrich geliefert werden. Sieben Tage später, also am Donnerstag in einer Woche (2. November), beginnt dann der Einbau der neuen Fliesen. „Das wird dann allerdings leiser zugehen“, verspricht Jan Geiken. Um Kratzer im Lack zu vermeiden, bleibt Lok Friedrich auch dann noch gut verpackt.