witten. . Nikica Knezevic hat sein Traditionslokal Haus Rauendahl geschlossen. Künftig bewirtet er seine Gäste im Stiepeler Haus Henkenberg.

  • Das ehemalige Haus Rauendahl in Bommern wird in diesen Tagen ausgeräumt
  • Zwölf Jahre haben Nikica Knezevic und seine Frau hier ihre Gäste bewirtet
  • Jetzt wechselt das Gastronomen-Paar ins Haus Henkenberg nach Bochum-Stiepel

Am vergangenen Sonntag war der letzte Öffnungstag, jetzt wird ausgeräumt: Gastronom Nikica Knezevic und seine Frau Dulce haben ihr Lokal Haus Rauendahl geschlossen. Seit April 2005 haben sie mit dem Steakhaus und internationaler Küche ihre Gäste verwöhnt. Knezevics wechseln jetzt beruflich von Bommern nach Bochum-Stiepel, bleiben privat aber Witten treu.

Viele Stammgäste konnten es zunächst nicht glauben. Seit Jahrzehnten war das Haus an der Rauendahlstraße ein Ausflugsziel, idyllisch gelegen am historischen Bergbaurundweg des Muttentals, mit einer überdachten Terrasse und einem Biergarten – mit einem Ausblick auf Bäume und Wiesen. Aus und vorbei. Der Eigentümer des Gebäudes plant einen Umbau, möchte die Räumlichkeiten in Wohnungen verwandeln.

Fast ein Jahr lang neue Lokalität in Witten gesucht

Nikica Knezevic sagt, dass ihm der Zuschnitt des Restaurants, mit Gästen, die auf mehreren Ebenen bedient wurden, zunehmend Probleme bereitet hat. „Solche Räumlichkeiten sind anstrengend. Ich bin jetzt 49 und werde nicht jünger. Außerdem lief unser Mietvertrag aus.“

Fast ein Jahr lang hat der gebürtige Kroate, der bei Sarajevo aufwuchs und 1991 nach Deutschland kam, in Witten nach einer anderen Lokalität gesucht. Er wäre gerne der neue Wirt des ehemaligen Restaurants Am Stöter in Bommerholz geworden. „Aber es hat nicht sollen sein.“ Auch die Räume des früheren italienischen Lokals Isola Bella an der Hauptstraße hat er sich angesehen. „Das war zu klein für uns.“ Nikica Knezevic wurde schließlich in Bochum-Stiepel fündig.

Zusätzliche Mitarbeiter für Haus Henkenberg

Die Terrasse des Hauses Rauendahl. Im Sommer von Blumen geschmückt, genossen Gäste hier ihr Essen mit Blick ins Grüne. Foto: Thomas Nitsche - Funke Foto Services
Die Terrasse des Hauses Rauendahl. Im Sommer von Blumen geschmückt, genossen Gäste hier ihr Essen mit Blick ins Grüne. Foto: Thomas Nitsche - Funke Foto Services

Dort gab im August ein italienischer Kollege das La Villa Henkenberg auf. Auch ein Traditionsrestaurant, im Grünen gelegen. „Auf der Südseite gibt es eine Terrasse für 70 Personen, vor der Tür finden noch einmal 40 bis 50 Gäste Platz“, erzählt der neue Chef von Haus Henkenberg, der sein altes Wittener Restaurant-Team mit nach Stiepel nimmt. „Und wir werden, obwohl wir uns ja eigentlich verkleinern wollten, weitere Mitarbeiter für die Küche und den Service benötigen.“ Im November soll das neue Lokal eröffnet werden. „Wann genau, wissen wir noch nicht. Die Karte wird die von Haus Rauendahl sein.“

Zunächst haben Dulce und Nikica Knezevic noch erst einmal alle Hände voll damit zu tun, ihr Haus Rauendahl aufzulösen. „Alles kommt raus, bis auf die Theke.“ Knezevic berichtet strahlend von den Menschen, die ihm tagelang geholfen haben. „Mitglieder des Männerchores Lyra, der bei uns acht, neun Jahre lang geprobt hat.“ 10 bis 15 Leute, darunter auch Frauen der Sänger, hätten mitangepackt. „Ihnen ganz herzlichen Dank!“

Radlader kam beim Spanferkel-Grill zum Einsatz

Ein Radlader kam zum Einsatz, als der dreieinhalb Tonnen schwere Spanferkel-Grill von Haus Rauendahl zu seinem neuen Standort nach Stiepel gebracht wurde. „Den habe ich selber angefertigt. Er lief hier ohne Motor, nur mit einem Wasserrad“, erzählt der Wirt.

Seine Frau und er erinnern sich gerne an ihre zwölf Jahre in Bommern. „Wir hatten hier ein volles Haus, zufriedene Gäste, viele Stammkunden. Es war wirklich eine tolle Zeit.“