Witten. . Früher fand man am Sonnenschein 32 die Filiale der Sparkasse. Hier entstehen jetzt zehn Appartements für Menschen mit Behinderungen.

  • Am Sonnenschein 32 hatte die Sparkasse bis November 2016 eine Filiale
  • Eigentümer des Gebäudes ist die Wohnungsgenossenschaft Mitte, die das Erdgeschoss umbauen wird
  • Es entstehen zehn Appartements für Menschen mit Behinderungen, die die Lebenshilfe betreut

Auf dem Sonnenschein, im Gebäude der ehemaligen Sparkassenfiliale, sollen Appartements für behinderte Menschen entstehen, die von der Wittener Lebenshilfe betreut werden. Die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte, die das Gebäude im Januar 2015 von der Sparkasse gekauft hat, investiert in den Umbau rund 600 000 Euro. Davon stammen 450 000 Euro aus Wohnbaufördermitteln des Landes.

Umgestaltet werden soll das Erdgeschoss des Hauses Nr. 32, in dem von 1969 bis November 2016 die Sparkasse eine Filiale betrieb. Auch einen Kiosk gab es hier, der geschlossen wurde, als dessen Betreiber verstarb. Der Friseursalon Gabriele, der ebenfalls im Erdgeschoss ansässig war, fand in unmittelbarer Nähe, im Drosselweg, sein neues Ladenlokal.

Kostenträger setzt auf ambulant betreutes Wohnen

„Geplant sind zehn Appartements mit einer Größe von jeweils rund 17 Quadratmetern. Außerdem werden für die Bewohner fünf Bäder gebaut“, erklärt Christian Wentzel, der mit dem Projekt beauftragte Architekt der Wohnungsgenossenschaft Mitte. Auch eine Gemeinschaftsküche, einen Gemeinschaftsraum und eine Terrasse werde es geben. Wentzel hofft, dass die Wohnungen in der ersten Jahreshälfte 2018 fertiggestellt werden können. „Das hängt aber davon ab, wann unser Bauantrag genehmigt wird, der im Juli eingereicht wurde.“

Die neuen Mieter sind Frauen und Männer mit Behinderungen, die einer Tätigkeit in der Werkstatt der Wittener Lebenshilfe nachgehen und von deren Mitarbeitern in der Freizeit intensiv pädagogisch und pflegerisch betreut werden. Lebenshilfe-Geschäftsführer Dr. Dieter König ist in der Stadt immer auf der Suche nach geeigneten Häusern für Wohngruppen. „Denn wir haben hierfür lange Wartelisten. Vor zehn bis 15 Jahren noch wären diese Menschen in ein Wohnheim gezogen. Heute setzt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe als Kostenträger auf das Konzept ambulant betreutes Wohnen.“

Häuser in Witten und Investoren gesucht

Um den derzeitigen Bedarf zu decken, „müsste die Lebenshilfe alle zwei bis drei Jahre ein neues Wohnprojekt in Witten verwirklichen“, sagt Dieter König. Hierfür würden aber geeignete Immobilien und Investoren benötigt – wie jetzt die Wohnungsgenossenschaft Witten-Mitte am Sonnenschein.

Leiterin des neuen Wohnangebotes wird Lenka Balthasar. Die 42-Jährige leitet bereits die „Wohngemeinschaft Haus Dortmunder Straße“ der Lebenshilfe, die mit 47 Bewohnern im Alter zwischen 32 und 75 Jahren derzeit überbelegt ist. Sind im kommenden Jahr die Appartements am Sonnenschein bezugsfertig, werden drei Bewohner dorthin umziehen.

Ambulant betreutes Wohnen auch an Pferdebachstraße

Intensiv ambulant betreutes Wohnen bietet die Lebenshilfe seit Oktober 2016 an der Pferdebachstraße 44 an. Im Haus leben 24 Menschen, darunter eine Wohngruppe mit neun Personen. Auch am Preinsholz gibt es eine Wohngruppe des gemeinnützigen Vereins. Dort ist die Siedlungsgesellschaft Witten der Vermieter.

>>> VERMIETER KÖNNEN SICH BEI DER LEBENSHILFE MELDEN

  • Andere Vermieter, die Häuser haben, die sich für intensiv betreutes Wohnen eignen, können sich bei Dieter König melden. „In den Räumlichkeiten müssen zehn Menschen als Gruppe leben können.“
  • Kontakt: Dr. Dieter König: Tel. 02302/ 2895 121; dieter.koenig@sovd-lebenshilfe.de