St. Elisabeth Hospiz lädt im Zuge der Palliativtage NRW zu buntem Abend ein. Sängerin Almuth Keller kommt mit Liedern und Lyrik im Gepäck.

„Jeder Tag könnte mein letzter sein. Und ein sehr schöner.“ Unter diesem Motto laden das St. Elisabeth Hospiz und der Ambulante Hospizdienst Witten-Hattingen am Freitagag, 13. Oktover ab 18.30 Uhr zu einem gemütlichen Abend der Begegnung in die Räumlichkeiten des neuen Hospizes (Hauptstraße 83) ein. Im Rahmen der Hospiz- und Palliativtage NRW empfangen Almuth Keller und Volker Westheider Interessierte zum Trauern und Lachen, zum Nachdenken und Singen.

In ganz Nordrhein-Westfalen richten von Freitag bis Sonntag Vereine und Organisationen mit palliativem Hintergrund Veranstaltungen aus, um „die Versorgung von sterbenden Menschen mehr ins Bewusstsein zu rücken“, wie Susanne Gramatke vom Ambulanten Hospizdienst Witten-Hattingen verrät. „Das ist noch immer ein Tabuthema“, sagt Sängerin und Rezitatorin Almuth Keller, die am Freitagabend in Witten zu Gast ist und ihren Zuhörern Lieder und Lyrik bietet, die sich mit Leben, Tod und Abschied befassen. Werke von Mascha Koléko stehen ebenso auf dem Programm wie Songs von Liedermacher Reinhard Mey.

Begleitet wird sie dabei von dem Gitarristen Volker Westheider. „Die Besucher können sich Gedanken machen oder sich einfach treiben lassen“, meint Keller. Darüber hinaus dürfen Interessierte Fragen stellen zum „Leben bis zuletzt“ oder zum ambulanten oder stationären Hospizdienst. „Im Fokus steht die Begegnung, das Zusammensein“, so die Sängerin, die sich auch als Ehrenamtliche im Palliativdienst engagiert.

Heike Großheimann, Leiterin des Hospizes, hofft, dass sich im Publikum auch Besucher jüngeren und mittleren Alters finden werden und sich mit der Thematik auseinandersetzen: „Wir begleiten auch Menschen, die eigentlich nicht erst am Ende ihres Lebens stehen. Der Jüngste war bis jetzt 30 Jahre alt. Eine schwere Krankheit kündigt sich in der Regel nicht an.“

Im April öffnete das St. Elisabeth Hospiz an der Hauptstraße seine Pforten und hat sich in kurzer Zeit „fest etabliert“, wie seine Leiterin bestätigt. Man sei von den ambulanten Diensten und den Krankenhäusern gut in Witten aufgenommen worden, die zehn Betten seien stets belegt. Auch die Kooperation mit den Ärzten läuft vorbildlich. „Wir stehen fast täglich in Kontakt“, so Großheimann, die sich insbesondere über den großen Handlungsspielraum freut und die Offenheit der Fachkräfte für Rückmeldungen vom Hospiz lobt.

Am Sonntag schließt man die Palliativtage mit einem Liedernachmittag (ab 15 Uhr) ab. Der Essener Johannes Brinkmann entführt mit seinem Gesang in die Welt von Udo Jürgens.