„Es ist, was es ist!“ So beantwortet Harald Kahl die natürlich so laienhafte wie neugierige Frage nach der „Botschaft“ seiner Kunst. Selbstverständlich muss Kunst keine Botschaft vermitteln – und konkrete Kunst schon gar nicht. Kahl ist ein Vertreter dieser Richtung. Sie stammt aus den 1920er Jahren und arbeitet oft mit mathematisch-geometrischen Formen.
„Es ist, was es ist!“ So beantwortet Harald Kahl die natürlich so laienhafte wie neugierige Frage nach der „Botschaft“ seiner Kunst. Selbstverständlich muss Kunst keine Botschaft vermitteln – und konkrete Kunst schon gar nicht. Kahl ist ein Vertreter dieser Richtung. Sie stammt aus den 1920er Jahren und arbeitet oft mit mathematisch-geometrischen Formen.
Dass erst jetzt eine Werkschau auf Kahls künstlerisches Schaffen herausgegeben wird, hat einen Anlass. Der 66-Jährige stellt einen Teil seiner Plastiken im Rahmen der aktuellen Ausstellung „Konkret“ im Märkischen Museum aus. In den Räumen der Wechselausstellungen nehmen seine schwarzen Quader einen ganzen Raum ein. Ein Relief, genannt „Haftputz“, hängt gut positioniert in einem anderen Raum.
Ein wenig weicht Kahl von den strengen Gesetzen der konkreten Kunst durchaus ab. „Meine Werke gründen weder auf Zufall noch auf Mathematik“, so der Wittener. „Es sind Kompositionen, Setzungen. Die Plastiken sollen Raumgefühle erzeugen, Körper und Raum begreifbar machen.“ Und, so fügt er hinzu: „Ich suche immer nach dem Einfachsten!“
Das Katalogbuch sei eine „vorläufige Bilanz“, sagt Kahl. „Ich höre ja nicht auf.“ Im „Zivilberuf“ arbeitet der sympathische Mann als Kunstlehrer an einer Realschule. Als Künstler habe er „lange im Hintergrund gearbeitet“. Die Veröffentlichung zum jetzigen Zeitpunkt empfindet er als „längst fällig“. Und da ist etwas dran. Viele seiner Werke stehen im öffentlichen Raum, viele Wittener könnten seine Plastiken kennen. Eine steht imposant am Forschungs- und Entwicklungszentrum der Universität Witten/Herdecke.
„Es ist ein dickes Ding für mich, dass so viele renommierte Experten an diesem Buch mitgewirkt haben“, freut sich der Künstler. Christoph Kohl, Leiter des Märkischen Museums, hat das Vorwort verfasst. Prof. Dr. Ferdinand Ulrich, langjähriger Sprecher der Ruhrkunstmuseen, befasst sich in seinem Beitrag mit Kahls Arbeit zwischen Rationalität und Anmutung. Der Vorstand des Kulturforums Witten, Dirk Steimann, verweist auf Bezüge zur „Minimalart“ eines Carl André und Donald Judd aus den 60er und 70er Jahren.
Und Prof. Manfred H. Wolff, Vorsitzender des Kunstvereins, beschreibt die Entwicklung von Kahls Bildhauerei „zwischen Materialgerechtigkeit und farbigem Wachsen“. Und schließlich setzt sich Harald Kahl dann in einem eigenen Text mit dem „Prinzip Vertikale“ auseinander, das sich seit 40 Jahren durch sein Werk zieht.