Witten. . Beim Konzert zum 35-jährigen Bestehen tischten die Sänger ganz groß auf. Chorleiter ernannte Schlagerproduzent Moslener zum Ehrenmitglied.
- Beim Konzert zum 35-jährigen Bestehen tischten die Sänger ganz groß auf.
- Chorleiter ernannte Schlagerproduzent Moslener zum Ehrenmitglied
Wenn der Shanty-Chor loslegt, bleibt kein Seemanns-Auge trocken. In ihren schicken, weißen Matrosen-Hemden stehen die 40 Frauen und Männer auf der Bühne im Ardey-Hotel. „Es trinken die Matrosen, von allen Spirituosen, am liebsten Rum, vallera!” So schallt es den rund 100 Konzertbesuchern entgegen. Dazu wird geschunkelt, geklatscht und mitgesungen, was das Zeug hält.
Der Shanty-Chor weiß, wie man ordentlich Stimmung in die Bude bringt. Schließlich haben sie damit schon 35 Jahre Erfahrung. „Einen Chor zu gründen, ist eigentlich ganz einfach”, verrät Leiter Udo Barthold. „Man braucht nur zwei Menschen, die bei ein paar Bierchen eine gute Idee haben. Aber so lang durchzuhalten – dazu braucht es mehr!” Mehr oder Meer? Das lässt Barthold offen. Die richtige Portion Seefahrer-Geist schwappt jedenfalls rüber, wenn die Shanty-Freunde in Fahrt kommen. „Soweit die See und der Wind uns trägt. Segel hoch! Volle Fahrt! Santiano.”
Beim Jubiläumskonzert erfüllen sich die Sänger noch einen ganz besonderen Wunsch: Die Veröffentlichung der ersten CD. Alte Seemanns-Klassiker und neue Lieder sind darauf zu finden.
Zusammengestellt und produziert hat die Platte Hans-Georg Moslener. Er arbeitete schon mit Schlagergrößen wie Gitte oder Rex Gildo zusammen. Moslener reiste extra aus seinem niedersächsischen Studio nach Witten, um den Sängern zu ihrer CD zu gratulieren. Dafür bekam er am Sonntag vom Chor direkt die Ehrenmitgliedschaft verliehen. „Na ja, zu den regelmäßigen Proben werd ich’s wohl nicht schaffen. Aber zu besonderen Veranstaltungen, wie dieser, komme ich gern”, versichert der Produzent.
Zum Abschluss wartet noch eine Überraschung auf ihn. Er soll gemeinsam mit dem Chor sein selbst geschriebenes Lied „Pellworm” aufführen. Das macht Moslener natürlich gern. „Ich wollte das Stück schon immer gern mit einem Chor singen. Der Song hat eine besondere Geschichte.” Moslener erzählt von einer schwerkranken Frau, die ihm den Text zu „Pellworm” geschrieben hatte. „Sie bat mich, ein Lied draus zu machen. Aber als ich fertig war, lebte sie leider schon nicht mehr.”
Der Shanty-Chor verliebte sich aus dem Stand in das Lied und die ergreifende Geschichte dahinter. „Pellworm” landete promt als Bonustrack auf der neuen CD. Auch beim Jubiläumskonzert feiert „Pellworm” als Abschluss-Stück durchschlagenden Erfolg. „Jetzt geht’s im Schunkel-Schritt nach Hause”, so eine Konzertbesucherin.