witten. . Freitag (13.10) bekommt Friedrich den Ehrenplatz in der großen Halle. Um die Lok reinzuziehen, weicht sogar der Mittelpfeiler der Eingangstür.
- Am Freitag (13.10.) bekommt Lok Friedrich den Ehrenplatz in der großen Halle
- Um das tonnenschwere Gefährt reinzuziehen, weicht sogar der Mittelpfeiler der Eingangstür
- Zuschauer haben freie Sicht auf die spektakuläre Aktion
Den kommenden Freitag (13.10) sollten sich nicht nur Bahnfans, sondern alle Freunde spektakulärer Aktionen im Kalender vormerken. Dann nämlich läuft Friedrich in den Hauptbahnhof ein. Nicht wie jeder normale Zug oben über die Gleise, sondern die historische Lok kommt durch das Eingangsportal an der Bergerstraße an ihren Ehrenplatz in der großen Halle.
Damit der 25 Tonnen schwere Koloss durch die Tür passt, wurde sogar der Mittelpfeiler des Hauptportals entfernt. Beim denkmalgeschützten Bahnhof geschieht das natürlich nur für eine gewisse Zeit. Aber für Friedrich ist den Bahnhofseigentümern Markus Bürger und Radomir Zecevic sowie den Wittener Eisenbahnfreunden kein Aufwand zu hoch. „Vorletzte Woche haben wir in der großen Halle bereits ein Fundament gegossen, auf dem die Bahn ebenerdig auf Schienen stehen wird“, erzählt Markus Bürger. Um die historische Lok herum wird zum Schutz noch ein Geländer angebracht.
Mit Sattelschlepper und Autokränen
Mit einem Sattelschlepper wird Friedrich am 13. Oktober zwischen zehn und elf Uhr angeliefert. Zwei Autokräne heben das Schwergewicht dann runter auf bereitgelegte Metallplatten auf den Bahnhofsvorplatz. Von dort wird die Lok dann langsam in die große Halle gezogen.
„Natürlich wird der Bereich während der Aktion weiträumiger abgesperrt. Denn Sicherheit geht vor. Aber Zuschauer haben auf jeden Fall freie Sicht“, so der Bahnhofsbesitzer und Wittener Unternehmer. Während der Abladezeit werde der Bereich der Bergerstraße allerdings für den Verkehr gesperrt, so Markus Bürger. Auch der Parkplatz vor der angrenzenden Verbraucherzentrale werde von sechs bis 16 Uhr gesperrt, weil dort ein Autokran stehe. Die Fahrgäste können die Gleise aber an diesem Tag weiterhin ungehindert über die Bäckerei Büsch und die Radstation erreichen.
Schade, dass Friedrich nicht abspecken kann. Denn es fehlten nur wenige Zentimeter und das Schwergewicht hätte durch die Eingangstür gepasst, ohne den Aufwand der Säulenentfernung zu betreiben. Damit die riesige Glasscheibe mit der markanten Krone nicht runterkrachte, wurde das Portal zunächst durch eine torartige Stahlkonstruktion gesichert.
Halle erhält moderne Zuganzeige
„Wir schneiden die Säule in mehreren Arbeitsgängen. Die größte Diamantscheibe unserer Säge hat einen Durchmesser von 1,30 Meter“, beschreibt der Herbeder Bauunternehmer Achim Hofmann die mit viel Aufwand verbundene Aktion. Und so ein tausend Euro teures Sägeblatt hält bei Dauerbenutzung gerade mal einen Monat.
Damit sich der 2,05 Meter breite und 6,15 Meter lange Friedrich, dessen Aufbauten für die Einfahrt abgenommen und später wieder draufmontiert werden, in seiner neuen Heimat wohl fühlt, wird die ordentlich aufgehübscht. Das Tonnengewölbe der hohen Decke strahlt bereits in frischem Weiß, Verzierungen werden in Grau abgehoben. Der Tunnelboden soll Mitte Oktober fertig sein.
Und im November wird ein sogenanntes interaktives Fahrgastdisplay in der Halle installiert, auf dem Abfahrtszeiten und Zugverspätungen angezeigt werden. Doch darüber kann Friedrich nur leise lächeln.