In den „10 Geboten auf Ruhrdeutsch“ heißt es zum zweiten Gebot: „Du sollz nich dauernd ‘O Gottogott’ sagn oder so ähnlich, wenn’nen doch gaanich meinz.“ „O Gottogott“ sagt der eine in jedem zweiten Satz als Füllformel. „Herr Gott nochmal“ schimpft die andere. „Ach Gottchen“ höre ich viel von älteren Menschen.

In den „10 Geboten auf Ruhrdeutsch“ heißt es zum zweiten Gebot: „Du sollz nich dauernd ‘O Gottogott’ sagn oder so ähnlich, wenn’nen doch gaanich meinz.“ „O Gottogott“ sagt der eine in jedem zweiten Satz als Füllformel. „Herr Gott nochmal“ schimpft die andere. „Ach Gottchen“ höre ich viel von älteren Menschen.

Immer sind diese Worte mehr oder weniger gedankenlos dahingeplappert. Ohne Sinn und Verstand. Einfach so. Kinder lernen das bei ihren Eltern, plappern dann genauso gedankenlos und finden es normal. Im Unterricht sind Konfirmanden dann irritiert, warum Gott denn so pingelig sei.

Die zweite Weisung des Mosegesetzes „Du sollz nich dauernd ‘O Gottogott’ sagn“ macht deutlich: Mit Gott können wir reden. Das ist ausdrücklich erwünscht. Aber bitte nicht gedankenlos. Denn das ist nicht nur einfach eine richtig schlechte Angewohnheit. Vielmehr ist es zutiefst respektlos, weil es den Namen Gottes und damit Gott selbst missbraucht. Etwa, wenn es zum Schwur kommt, geschimpft und geflucht wird. Das ist nicht besser als die andere schlechte Unsitte, den Namen des Höchsten zu missbrauchen, um mich selbst oder das von mir Gesagte mit seinem Namen wichtig zu machen.

Dagegen hat das ehrliche Sprechen mit Gott im Gebet eine großartige Verheißung: Wer von Herzen ehrlich zu ihm spricht, ganz für sich alleine, dessen Gebet wird auch gehört.
Hinrich Schorling
Pfarrer in der Ev.-Luth. Kreuzgemeinde Foto: Kirche