Witten. . Die Selbsthilfegruppe Schlafapnoe unterstützt und berät Erkrankte. Einmal festgestellt, begleitet die Schlafstörung Betroffene ihr Leben lang.
- Selbsthilfegruppe Schlafapnoe unterstützt und berät Erkrankte
- Einmal festgestellt, bleibt die Schlafstörung unheilbar
- Jede Nacht tragen Betroffene Masken zur Atem-Unterstützung
Christa Wächter war das Schnarchen von ihrem Mann Friedhelm gewöhnt. Doch eines Nachts setzte es plötzlich aus, für einen Moment war nichts zu hören. Atmete er noch? Dann ein knallendes Geräusch. Er schnappte hechelnd nach Luft. „Es hört sich an, als ob ein Fisch im Trockenen versucht Luft zu holen“, erzählt Christa Wächter. Seit diesem Moment im Jahr 1990 wissen die beiden: Ehemann Friedhelm leidet an Schlafapnoe.
Durch die Atemaussetzer wird dem Körper zu wenig Sauerstoff zugeführt
Als Apnoen werden Atemaussetzer bezeichnet, die durch den Verschluss der Atemwege verursacht werden. Bei der Schlafapnoe ist die Verengung der Rachenmuskulatur ausgeprägter als beim Schnarchen. Das beeinträchtigt die Sauerstoffzufuhr und kann gefährliche Folgen für Betroffene haben.
Die Wittener Selbsthilfegruppe Schlafapnoe trifft sich monatlich, um Betroffene und Angehörige zu unterstützen. Die 42 Mitglieder kommen aus umliegenden Städten wie Dortmund oder Wetter regelmäßig zu den Treffen im Johannis-Zentrum.
Ist der Befund einmal da, begleitet die Erkrankung die Menschen ein Leben lang. Die Schlafapnoe ist nicht heilbar. Um durch die Nacht zu kommen, tragen Erkrankte Schlafmasken. Durch deren Beatmungsdruck wird das Kollabieren der oberen Luftwege verhindert, so dass sich Schlaf und Atmung normalisieren.
Vor allem die Atempausen haben schwerwiegende Folgen für Schlafapnoiker. „Man ist tagsüber ständig müde, weil man nicht durchschläft“, weiß Margot Gutsche, bei deren Mann die Schlafapnoe 2002 festgestellt worden ist.
Schlafapnoe kann schwere Erkrankungen nach sich ziehen
Unbehandelt kann die Apnoe schwere Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herzinfarkte nach sich ziehen. „Gerade auch die Lebenspartner bekommen durch das Schnarchen viel mit“, weiß die 64-jährige Wittenerin.
Jutta Singer ist neu in der Gruppe. Die 56-Jährige ist seit Kurzem von der Schlafapnoe betroffen und sucht Rat bei den „alten Hasen“. „Ich kämpfe wirklich mit den Schlafmasken, ich bekomme rote Augen davon“, sagt Singer seufzend. „Sitzt die Maske richtig?“, fragt ein Gruppenmitglied.
„Sie müssen schauen, dass Sie die richtige Schlafposition finden“, wirft ein Mann ein. Gerade am Anfang müsse man lange ausprobieren, bis man die richtige Maske findet, ergänzt Gruppenleiterin Gutsche. Sie rät Singer, ihre Maske das nächste Mal mitzubringen.
Das neue Mitglied fühlt sich gut aufgehoben. Endlich könnten andere sie verstehen. Das nehme sonst keiner ernst, so Jutta Singer. „Es geht schließlich um meinen Schlaf, mein Leben.“
>>> Neue Mitglieder sind immer willkommen
- Die Selbsthilfegruppe Schlafapnoe trifft sich jeden vierten Donnerstag im Monat.