Nach Kritik aus Reihen der niedergelassenen Ärzte und Professorenschaft hat sich die Ärztliche Qualitätsgemeinschaft Witten (ÄQW) zu der neu geplanten Hochschulambulanz geäußert – und die Hand zur Zusammenarbeit ausgestreckt.
Nach Kritik aus Reihen der niedergelassenen Ärzte und Professorenschaft hat sich die Ärztliche Qualitätsgemeinschaft Witten (ÄQW) zu der neu geplanten Hochschulambulanz geäußert – und die Hand zur Zusammenarbeit ausgestreckt.
Der Lehrstuhlinhaber für Allgemeinmedizin, Prof. Sönnichsen, hatte vor einer hausärztlichen Überversorgung in Witten gewarnt, das Konzept einer neuen Ambulanz kritisiert und sich selbst ausgebootet gefühlt. Sein Praxiskollege Dr. Kurt-Martin Schmelzer hatte sich außerdem über mangelnde Absprachen beschwert.
Man sei Sönnichsen dankbar dafür, dass er den Finger in die Wunde gelegt habe, sagten jetzt Ärztesprecher Dr. Frank Koch und Dr. Arne Meinshausen, die 116 Kollegen in der ÄQW vertreten. Sönnichsen leiste wertvolle Arbeit für die Ausbildung der Ärzte. Doch der universitätsinterne Konkurrenzstreit sei das eine, klare Absprachen mit den Verantwortlichen für eine neue Hochschulambulanz das andere. Dr. Koch: „Es ist klar, dass es keinerlei Beeinträchtigungen oder Überschneidungen mit den niedergelassenen Ärzten geben darf.“
Der bei einer Hochschulambulanz federführende Prof. Dr. Tobias Esch habe der ÄQW zugesichert, dass den hiesigen Ärzten kein Schaden entstehe. Hausärztlich bereits unterversorgte Regionen wie Altena im Sauerland etwa könnten von Witten aus mitbetreut werden, zum Beispiel durch eine Sprechstunde von Studenten vor Ort, die telemedizinisch begleitet wird. Eine Gefahr der Überversorgung sehen die ÄQW-Sprecher nicht, zumal sich Praxisschließungen auch in Witten abzeichneten.
Gleichzeitig könne die Versorgung gerade chronisch Kranker in Witten sogar verbessert werden, etwa durch „Angebote jenseits der Verschreibungsfähigkeit wie Bewegung, Diät oder Psychotherapie“. Allerdings teilt die ÄQW auch gewisse Zweifel von Hauptkritiker Andreas Sönnichsen.