Witten. . Sieben Aufführungen aus dem Royal Opera House in London werden übertragen, darunter „Macbeth“ mit Anna Netrebko.

  • Saalbau überträgt sieben Aufführungen aus dem Royal Opera House, darunter „Macbeth“ mit Anna Netrebko
  • Nur ein weiteres Theater in Deutschland zeigt die Inszenierungen aus London
  • Auch für Kinder gibt’s im Saalbau wieder ein buntes Programm, unter anderem mit „Feuerwehrmann Sam“

Die Techniker im Saalbau hatten in der Sommerpause viel zu tun. Das Resultat ihrer Arbeit können sich die Zuschauer am 6. Oktober selbst zu Gemüte führen. Dann eröffnet Wittens Veranstaltungshaus die Spielzeit mit dem neuen Format „Ganz großes Kino“, das sogar Anna Netrebko in die Ruhrstadt bringt – wenn auch nur auf Leinwand.

Erstmals werden sieben Übertragungen aus dem Royal Opera House in London in den großen Theatersaal des Saalbaus übertragen. Den Auftakt macht am 6. Oktober „Die Zauberflöte“. Es folgen unter anderem „La Bohème“ (4. November) und „Carmen“ (8. April), ehe zum Abschluss am 19. Mai in „Macbeth“ die bekannte Opernsängerin Anna Netrebko zu sehen sein wird. Neben dem Saalbau gibt es mit dem Internationalen Theater in Frankfurt am Main nur ein weiteres Theater in Deutschland, dass die Aufführungen aus London überträgt.

Märchen, Opern und Gastauftritte

„Die Bild- und Tonqualität ist brillant“, sagt Institutsleiterin Hendrikje Spengler. Dafür habe sich das Team um Hausmeister Tobias Hesse in den letzten Wochen mächtig ins Zeug gelegt. In London werden die Inszenierungen mit jeweils rund 60 Mikrofonen und Kameras aufgenommen und anschließend digital aufbereitet. Die Zuschauer in Witten bekommen die Stücke dann auf einer 8,6 Meter hohen und 4,65 Meter breiten Leinwand zu sehen. „Die Leute müssen es einmal gesehen haben, um zu verstehen, was dahinter steckt“, sagt Spengler. Sie sei von den Probeaufführungen begeistert.

Entscheidungshilfe für den Abo-Kauf

Über 110 000 Besucher kamen im vergangenen Jahr zu den 265 Veranstaltungen im Saalbau. Fast 900 Abo-Tickets wurden verkauft.

Es stehen sieben Abos zur Auswahl, unter anderem ein Mix Abo (Schauspiel, Musical und Revue), ein Musik Abo (Oper, Operette, Ballett und Show) und ein Konzert Abo. Sie kosten zwischen 21 Euro (Kindertheater) und 164 Euro (Konzertabo). Mehr Infos zu den einzelnen Angeboten gibt es im Internet unter www.kulturforum-witten.de/saalbauhauswitten/abonnements.

Spengler gestaltet das Programm im Saalbau schon seit 2013 mit, war zuletzt bis März kommissarische Institutsleiterin und geht nun in ihre erste Spielzeit, in der sie dieses Amt fest inne hat. Ihr Motto für die Saison 2017/18: „Wir haben uns etwas getraut.“ Dazu gehöre es, dass auch massentaugliche Produktionen auf dem Programm stehen. „Wir stehen dazu, dass man sich auch einfach mal unterhalten lässt“, sagt Spengler. Dafür stehe unter anderem ihr Lieblingsstück „Peer Gynt.“ Die Geschichte des Taugenichts kommt am 25. November als Ballet auf die Bühne. Einen heiteren Abend verspricht auch die Komödie „Die Orchesterprobe“ nach Karl Valentin. Die Macher am Saalbau schrecken aber auch vor ernsten Themen nicht zurück. „Das Fest“ handelt vom sexuellen Missbrauch in der Familie.

Buntes Programm für Kinder

Kurz vor Weihnachten (21. Dezember) kommen Märchen- und Opernfans auf ihre Kosten. In diesem Jahr gibt es „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck zu sehen, inszeniert vom Landestheater Detmold. Am 1. März ist der Musikkorps der Bundeswehr für ein Sonderkonzert zu Gast in Witten. „Am 6. Januar moderiert Ersamus Stein das 1. Wittener Neujahrsvarieté. Da sind wir schon sehr gespannt, wie das ankommt“, sagt Spengler.

Auch für Kinder hat der Saalbau wieder ein vielfältiges Programm zu bieten. Über das Programm „WiSit – Wittener Schulen ins Theater“ werden rund 4000 Schüler erreicht. Darüber hinaus zeigt das Kindertheater unter anderem „Die Schöne und das Biest“ (22. November) und „Alles Weihnachten mit dem kleinen Raben Socke“ (6. Dezember). Höhepunkt wird aber „Feuerwehrmann Sam rettet den Zirkus“ sein. Das beliebte Stück für Kinder wird gleich zweimal aufgeführt (20./21. Februar). Trotzdem empfiehlt Judith Papierz, die für das Kindertheater zuständig ist, beim Ticketkauf schnell zu sein. „Die ersten 200 Karten sind schon weg“, so Papierz.

Im Haus Witten finden die Veranstaltungen der Serie „Best of NRW“ statt. An vier Mittwochabenden zeigen junge Ausnahmetalente aus der Region ihr Können. Außerdem erfährt der „Kultursommer“ seine 22. Auflage. „Die Nummer läuft“, sagt Teamleiter Markus Barisch über den Dauerbrenner im Haus Witten. 2500 Besucher – mehr als im Vorjahr – kamen in diesem Sommer zu den Konzerten.