Witten. . Fotorätsel-Auflösung: Diesmal wurde das Gebäude im Voß’schen Garten gesucht. Leser erinnern sich an Schwimmunterricht, Milchbar und eine Ratte.

Das Stadtbad im Voß’schen Garten war die Lösung unseres Fotorätsels. Muss man sagen, dass alle 24 eingegangen Leserbriefe die richtige Antwort trugen?

Wohl kaum, denn es gab über Jahrzehnte fast keinen Wittener, der dort nicht das Schwimmen lernte oder in seiner Freizeit ins kühle Nass eintauchte.

© Jürgen Theobald

Die Supermutigen sprangen sogar vom Sieben-Meter-Brett. Oder machten ihrer Liebsten einen Antrag in der Milchbar. Denn auch die war Kult. Heute steht dort das Seniorenheim. Hier Auszüge aus unseren Zuschriften.

Anke Weigang:

Als ich das Bild vom Stadtbad heute morgen entdeckt habe, war sofort ein Lächeln auf meinem Gesicht. Es mag kitschig klingen, aber ich bin sehr froh, diese vielen Stunden (ohne Handy und Kontrolle der Eltern) im Stadtbad verbringen zu dürfen.

Zwei Mal die Woche mit den Freunden dort zu sein, schwimmen, springen und einfach nur Kind oder Teenager sein zu können. Hinterher noch ein Muss war die Milchbar... schade, dass unseren Kindern das heute nicht mehr möglich ist.

Brigitte Vieth:

Das Gebäude ist das Wittener Stadtbad, in dem ich übrigens in den 70-er Jahren gearbeitet habe.

So gediegen sah das Hallenbad um 1926 aus. Rundbögen und eine umlaufende Balustrade schmückten damals das Innere.
So gediegen sah das Hallenbad um 1926 aus. Rundbögen und eine umlaufende Balustrade schmückten damals das Innere. © Repro Karoline Robbert

Bei einer Grundreinigung waren eine mittlerweile verstorbene Kollegin und ich in der WAZ abgebildet. Schön, dieses Bild zu sehen. Schade, dass es das Hallenbad nicht mehr gibt.

Angelika Robbert:

Ganz sicher kennen viele Wittener noch das Stadtbad und den Springbrunnen davor. Ich kenne es aus meiner Schulzeit an der Otto-Schott-Realschule. Wir hatten, wie viele andere, dort unseren Schwimmunterricht. Wir mussten damals immer den Nebeneingang benutzen, mussten (durften) schwimmen, tauchen, springen - vom Startblock oder vom Drei-Meter- Brett. Nur einmal wagte ich mich auf das Fünf-Meter-Brett.

Britta Augustin:

Ich habe das Hallenbad sofort auf dem Foto erkannt,denn mein Vater Klaus Augustin war dort einige Jahre als Bademeister tätig und hat mich mitgenommen, als ich noch ganz klein war. Später hatte ich dann in dem Hallenbad Schulschwimmen.

Nichts blieb von der Pracht des alten Stadtbads. Beim Luftangriff auf Witten kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde es völlig zerstört.
Nichts blieb von der Pracht des alten Stadtbads. Beim Luftangriff auf Witten kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges wurde es völlig zerstört. © Repro Karoline Robbert

Heute bin ich 38 und mit meiner dreijährigen Tochter ab und an auf dem Spielplatz im Voßschen Garten.

Monika Bruchsteiner:

Gab es 1960 im Hallenbad schon einen Föhn? Zu der Zeit trug ich einen Seitenzopf, der bis zur Taille reichte. Heute bin ich 66 und kann mich noch stark daran erinnern, dass ich nach einer Schwimmstunde im Winter mit einem gefrorenen Zopf im Klassenraum ankam, der beim Auftauen eine Wasserlache unter meinem Stuhl verursachte.

Engelbert Eggner:

Ich habe dort in den 60-er Jahren im Sportunterricht des Ruhrgymnasiums das Schwimmen gelernt und habe es noch in den letzten Öffnungstagen vor dem Abriss zum Abschiedsschwimmen besucht.

Rosemarie D.:

Dort habe ich als Kind schwimmen gelernt, mein Frei- und Fahrten-Abzeichen gemacht und bin auch hinterher dort regelmäßig schwimmen gegangen. Auch eine nicht so schöne Erinnerung an das Hallenbad habe ich. Denn ich wurde dort vor mehr als 50 Jahren von einer Ratte gebissen. Die kam damals aus dem Gulli vor dem Hallenbad, meine Schwimmkameraden haben sie dann gejagt. Doch das ist alles lange her.