Witten. . Die Evonik Industries AG investiert in Witten „zwischen 40 und 60 Millionen Euro“. Neue Anlage soll Bindemittel für Lacke produzieren.
Die Evonik Industries AG investiert groß in ihren Wittener Standort. Auf dem Werksgelände an der Arthur-Imhausen-Straße wird derzeit eine neue Anlage gebaut. Die Kosten beziffert Firmensprecherin Alexandra Boy mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag – „zwischen 40 und 60 Millionen Euro“. Genauer wolle man sich da nicht festlegen, so Boy.
Evonik produziert in Witten und in seinem Herner Werk Rohstoffe für die Farben- und Lack-Industrie. Die neue Anlage in Witten wird sogenannte Spezial-Copolyester herstellen. Diese Bindemittel für Lacke werden zur Beschichtung von Metallbändern eingesetzt, die zum Beispiel in Kühlschränken oder Waschmaschinen verbaut werden.
Anlage soll im ersten Quartal 2018 in Betrieb gehen
Außerdem kommen sie bei der Innenbeschichtung von Lebensmitteldosen zum Einsatz. Beschichtungen auf Polyester-Basis seien eine gute Alternative zu Beschichtungen auf der Basis von Epoxid-Harzen, die die Chemikalie Bisphenol A enthalten, heißt es seitens des Unternehmens. In Frankreich darf die Chemikalie seit Januar 2015 nicht mehr in Lebensmittel-Verpackungen stecken.
Sprecherin Boy: „Die neue Wittener Anlage soll Ende November fertiggestellt sein und im ersten Quartal 2018 in Betrieb gehen.“ Mit den Bauarbeiten liege man im Zeitplan. Die jährliche Produktionskapazität der neuen Anlage werde bei mehreren tausend Tonnen liegen.
Trend zu epoxidharz-freien Dosenbeschichtungen
Dr. Ralph Sven Kaufmann, Mitglied des Evonik-Vorstandes: „Wir bauen unsere Polyester-Plattform weiter aus, weil wir unsere Position als innovativer Anbieter von Materialien für hochwertige Metallbeschichtungen in einem attraktiven Wachstumsmarkt weiter stärken wollen.“ Ein „Treiber in diesem Markt“ sei der Trend zu epoxidharz-freien Dosenbeschichtungen, die kein Bisphenol A enthalten.
Bislang beschäftigt Evonik Industries in Witten rund 260 Mitarbeiter, so Alexandra Boy. Mit der neuen Anlage werden dann etwa zehn weitere Mitarbeiter hinzukommen. Witten ist neben Marl und Shanghai einer der zentralen Evonik-Standorte für Spezial-Copolyester.
Gewinn von über 2,1 Milliarden Euro erzielt
Die Evonik Industries AG existiert unter diesem Namen seit dem 12. September 2007 und ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie. Der Konzern mit Hauptsitz in Essen ist mit mehr als 35 000 Mitarbeitern in über 100 Ländern aktiv. Im Geschäftsjahr 2016 erwirtschaftete das Unternehmen bei einem Umsatz von 12,7 Milliarden Euro einen Gewinn von über 2,1 Milliarden Euro. Im ersten Halbjahr 2017 konnte das Unternehmen den Umsatz auf 7,3 Milliarden Euro steigern.