Witten. . Zwei junge Gesichter verstärken das Team der Stadtbücherei. Lisa Kreuzer leitet die Kinderbücherei, Melanie Duwe die Belletristik-Abteilung.

  • Melanie Duwe (28) wird künftig den Bestand der Belletristik pflegen und Veranstaltungen für Erwachsene organisieren
  • Lisa Kreuzer (27) kümmert sich um Kinderbücher. „In einer Kinderbibliothek ist Leben in der Bude.“
  • Auch Ehrenamtliche helfen nun in der Bücherei mit aus

Seit ihrem Umzug im Sommer 2016 hat sich für die Stadtbücherei vieles verändert. Nun verjüngen zwei neue Mitarbeiterinnen das Team: Melanie Duwe (28) tritt die Nachfolge der im November mit 61 Jahren leider verstorbenen Verena von Grote an. Lisa Kreuzer (27) als neue Kinderbibliothekarin folgt auf Deborah Kropf.

Noch sind Sommerferien, aber in der Stadtbücherei ist allerhand los. Es ist eben eine Ort mit Aufenthaltsqualität, und den nutzen viele Wittener, vor allem die jungen. Bei Lisa Kreuzer am Schreibtisch kommen die Teilnehmer des Sommer- und des Juniorleseclubs vorbei. Sie müssen einige Fragen zu den gelesenen Büchern beantworten. Bei bestandener Prüfung gibt’s einen Stempel ins Sammelheft.

Lob für die technische Ausstattung

Ayla Grabosch packt drei Bücher auf die Theke und erzählt: vom „Lotta-Leben“, den „Dork Diaries“ und „Die Drei ???“. Die Zwölfjährige hat bereits 47 Bücher in den Ferien gelesen. „Ich hatte auch einen Koffer voller Bücher im Urlaub mit“, erklärt die Schiller-Gymnasiastin. 47 Bücher – das ist Lisa Kreuzer in Witten zum ersten Mal passiert. Gut, ihre neue Stelle hat sie erst zum 1. August angefangen – wer weiß, was noch kommt!

Studiert hat Lisa Kreuzer in Köln und Leipzig, sich früh festgelegt auf die Kinderliteratur, und bereits in den Bibliotheken Gütersloh und Bochum gearbeitet. Die Aussicht auf eine unbefristete Stelle lockte sie nach Witten. „Aber auch weil diese Bibliothek sehr modern ist. Das Flair ist einfach super.“

Kreuzer lobt die technische Ausstattung. Dass man zum Beispiel auf dem Tablet Buch-Apps vorstellen könne, sei für eine öffentliche Bücherei nicht selbstverständlich. Dass sie mal zwischen Bällebad und Hörbüchern sitzt, hat sie sich schon immer gewünscht. „In einer Kinderbibliothek ist Leben in der Bude. Außerdem mag ich die direkten Rückmeldungen der Kinder.“

Lesen, weil’s im Urlaub langweilig war

Abwechslungsreich sei ihre Arbeit, sagt Kreuzer, die in Bochum lebt. Neben der Betreuung des Buchbestands sei dies die Veranstaltungsorganisation. Viele Aktionen, etwa die Abenteuerrallye, sind Teil der Wittener Ferienspiele.

Schon steht der nächste junge Leser vor der 27-Jährigen: Jakob (9), Drittklässler der Brenschenschule. Den Inhalt dreier Bücher rattert er herunter. „Pflicht erfüllt“, grinst er hinterher. Eigentlich sei er gar nicht so eine Leseratte. „Aber mir war im Urlaub so langweilig.“

Neue Impulse für Veranstaltungen

Melanie Duwe ist die neue Bibliothekarin für Belletristik in der Stadtbücherei Witten.
Melanie Duwe ist die neue Bibliothekarin für Belletristik in der Stadtbücherei Witten. © Jürgen Theobald

Seit Mitte August hat auch Melanie Duwe gut zu tun. Sie wird künftig den Bestand der Belletristik pflegen und Veranstaltungen für Erwachsene organisieren. „Eine andere Generation wird andere Impulse setzen“, hofft Büchereileiterin Christine Wolf. Sie ist froh, zwei Stellen schnell besetzen zu können, „denn der Markt ist leer gefegt.“ Kreuzers Vorgängerin Deborah Kropf lebt in Köln, ihr war das tägliche Pendeln zu viel und so nahm sie eine wohnortnahe Stelle an. Melanie Duwe kommt quasi direkt von der Uni.

Erstmals haben in diesem Sommer Ehrenamtliche das Team der Bücherei verstärkt: Einige Damen, die sich sonst als Lesementorinnen an den Grundschulen engagieren. „Das war ein Versuch und hat uns allen unheimlich Spaß gemacht“, sagt Christine Wolf. Und es entlaste personell. Arbeiten in der Wittener Bibliothek eigentlich keine Männer? „Wir haben uns wirklich bemüht“, sagt Wolf. „Aber die Frauen, die sich beworben haben, waren einfach besser.“

>> Drei Lieblingsbuch-Tipps

Was ist eigentlich dein Lieblingsbuch? Drei Personen aus unserem Text geben Tipps: Die Super-Sommer-Leseclubberin Ayla Grabosch empfiehlt von Liz Pichon die Comic-Buchreihe „Tom Gates“.

Kinderbibliothekarin Lisa Kreuzer möchten ihren kleinen Lesern einen Klassiker ans Herz legen: das Bilderbuch „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ von Autor Werner Holzwarth.

Melanie Duwe, die die Romane für die erwachsenen Leser auswählt, hat viele Lieblingsbücher. Aktuell liest sie die vierbändige Literaturreihe „Neapolitanische Saga“ von Elena Ferrante. Band 1, „Meine geniale Freundin“, habe sie bereits verschlungen, nun sei Band 2, „Die Geschichte eines neuen Namens“, in Arbeit.